Acht Monate nach Baubeginn feiert das Deutsche Filminstitut Richtfest im neuen Filmmuseum. Auf der Baustelle am Frankfurter Museumsufer wurde mit der Schließung des Daches der erste große Bauabschnitt pünktlich beendet. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, die Vertreter der bauausführenden Firmen und die Projektbeteiligten konnten sich ein Bild vom neuen Haus machen.
Der Polier des Rohbauunternehmens Otto Heil brachte den Richtspruch aus. Bauherrin Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, zeigte sich gemeinsam mit ihrem Vorstandskollegen Nikolaus Hensel erfreut über das zügige Vorankommen: "Wir liegen im Zeit- und Kostenplan. Nun beginnt mit dem Innenausbau die zweite wichtige Phase, in der das Haus seine neue Gestalt annimmt."
Hilmar Hoffmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Deutschen Filminstituts, begrüßte die Anwesenden und dankte zur Halbzeit des Bauprojektes der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen und dem Bund, die als Mitglieder des Deutschen Filminstituts das Projekt nachhaltig unterstützen und finanziell fördern.
Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt, hatte sich zuletzt Ende September bei einem Besuch über den Stand der Arbeiten informiert und zeigte sich ebenfalls beeindruckt von den Fortschritten: "Wir freuen uns darauf, das Deutsche Filmmuseum den Besucherinnen und Besuchern bald in neuem Glanz präsentieren zu können – mit neuer Dauerausstellung, komplett modernisiertem Kino und einem noch umfangreicheren filmpädagogischen Angebot."
Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, nannte das Deutsche Filminstitut mit seinen herausragenden Film- und Ausstellungsprojekten und seinen Festivals einen Leuchtturm des Filmlands Hessen. Der Umbau, zu dem das Land 2,5 Millionen Euro beisteuere, bringe nachhaltige Verbesserungen der technischen und räumlichen Bedingungen und eröffne damit neue Perspektiven für das Haus.
Ministerialdirektor Günther Hoffmann, Leiter der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wünschte alles Gute zum Richtfest und teilte von Berlin aus mit: "Um die Funktion als lebendiges Museum samt Kino, Ausstellungen und Veranstaltungen zukunftsweisend sicherstellen zu können, bedarf es einer zeitgemäßen baulichen Erneuerung. Gravierende Flächendefizite, Sicherheitsmängel, erhöhte Brandschutzauflagen und eine effiziente energetische Sanierung sind dafür die Hauptgründe. Im Rahmen des Konjunkturprogramms II fördert der Bund bauliche und anlagentechnische Maßnahmen, die den Primärenergiebedarf und die CO2 Emission des Gebäudes verringern, sowie die Betriebs- und Bauunterhaltungskosten senken. Hiermit leistet der Bund einen wesentlichen Beitrag zum globalen Klimaschutz und zur Entlastung künftiger Haushalte."
Hinter der denkmalgeschützten Fassade am Schaumainkai wurden in den vergangenen Monaten nahezu alle Innenwände, die komplette Haustechnik, das "Haus im Haus" sowie die Vorbauten des Gebäudes entfernt. Durch die neu eingezogenen Decken, die von insgesamt 20 Stahlträgern gehalten werden, konnten die Ausstellungsflächen des 1., 2. und 3. Stockwerks entscheidend vergrößert werden. Die Wiedereröffnung des neuen Filmmuseums mit insgesamt 30 Prozent mehr Publikumsfläche ist für den Sommer 2011 geplant.
Das Deutsche Filminstitut als Träger des Museums, Hausherr in Erbpacht und Bauherr baut für insgesamt 11,5 Millionen Euro. Die Stadt Frankfurt, das Land Hessen und der Bund sind die Hauptförderer der zeitgemäßen Erneuerung der historischen Villa am Museumsufer.
Die neue Dauerausstellung (1. und 2. Stock) inklusive des museumspädagogischen Werkstattbereichs (4. Stock) kostet zusätzlich 1,8 Millionen Euro und wird durch Mittel der Stadt Frankfurt, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, des Landes Hessen, der Stadt Eschborn sowie der PwC-Stiftung und der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung gefördert.
Quelle:
www.das-neue-filmmuseum.de
www.deutsches-filminstitut.de