Fotogalerie
Alle Fotos (17)Biografie
Zoltan Paul (bürgerlich Zoltan Paul Pajzs Freiherr von Rácalmás), geboren 1953 in Budapest, emigrierte 1965 mit seiner Familie nach Österreich. Von 1970 bis 1973 gehörte er als Gitarrist und Sänger der Rockband "Dust" an. 1976 besuchte er die Schauspielschule Wien und arbeitete bei dem Wiener Aktionskünstler Hermann Nitsch an dessen berühmt-berüchtigtem "Orgien Mysterien Theater" mit. Ab 1978 war Paul als Theaterschauspieler (seit 1990 auch als Regisseur) an verschiedenen Bühnen in Österreich und Deutschland tätig. Gelegentlich trat er auch in Fernsehproduktionen wie "Befristeter Aufenthalt" (1987) oder Krimiserien wie "Solo für Sudman" (1997) auf.
Sein Debüt als Filmregisseur gab Zoltan Paul im Jahr 2003 mit dem psychologischen Drama "Gone": Der Film über ein Verleger-Ehepaar, das von einem mysteriösen Autor mit einem Manuskript konfrontiert wird, das bis ins Detail ein verdrängtes Kapitel ihrer eigenen Ehe nachzuerzählen scheint, wurde unter anderem in den Wettbewerb des argentinischen Filmfestivals Mar del Plata eingeladen. Einen gänzlich anderen Tonfall schlug Pauls zweiter Kinofilm "Unter Strom" (2009) an, eine überdrehte Komödie, die eine Vielzahl skurriler Charaktere in einem noblen Landhaus aufeinander prallen ließ. 2012 folgte "Frauensee", der von der erotisch knisternden Begegnung zweier Frauenpaare an einem Wochenende auf dem Land erzählt.
In "Amok - Hansi geht's gut" (2014) zeichnete Zoltan Paul das Psychogramm eines Einzelgängers, dessen lange unterdrückte Wut auf die Gesellschaft sich in einer blutigen Tat Bahn bricht..
In seinem folgenden Film "Breakdown in Tokyo – Ein Vater dreht durch" (2017) spielte er selbst die Hauptrolle eines Regisseurs, der mit seinem Dokumentarfilmteam eine Berliner Band auf Japantournee begleitet und sich in eine junge Japanerin verliebt - mit turbulenten Folgen.
Zoltan Paul starb am 1. Juli 2022.