Uwe Schrader

Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Kamera, Bauten, Schnitt, Ton, Produzent, Aufnahmeleitung
Groß-Bülten

Biografie

Uwe Schrader wurde am 28. April 1954 in Groß Bülten geboren. Er studierte zunächst Visuelle Kommunikation in Hamburg, bewarb sich dann aber mit Erfolg an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb), wo er 1976 ein Regiestudium begann. Sein erster studentischer Dokumentarfilm, "Arbeit für die letzte Ruhe" (1976), über den Arbeitsalltag in Bestattungsunternehmen und Krematorien, wurde auf der Berlinale 1978 uraufgeführt und lief auf weiteren Festivals sowie in dritten Fernsehprogrammen. In "Zwei" (1978) griff er das Thema Sexualität in Alter auf. Zusammen mit seinem Kommilitonen René Perraudin drehte er den Kurz-Experimentalfilm "Phantom" (1979), der bei der Berlinale 1979 den Silbernen Bären für den Besten Kurzfilm erhielt. 

Ein internationaler Erfolg gelang Schrader mit seinem dffb-Abschlussfilm "Kanakerbraut" (1983), eine Milieu- und Charakterstudie über einen arbeitslosen Berliner, verkörpert von Peter Franke, dessen Leben sich zwischen Peep-Show, Wohnung, Stammkneipe und Gelegenheitsjobs abspielt. Der Film wurde 1984 in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes eingeladen, erhielt begeisterte Kritiken und wurde mit dem Prix Georges-Sadoul ausgezeichnet. Es folgen zahlreiche weiteren Festivalteilnahmen in aller Welt. Beim Deutschen Filmpreis erhielt Uwe Schrader den Preis für die Beste Regie.

In dem Dokumentarfilm "Kein Mord, kein Totschlag" (1985) zeigte er, ohne Kommentare oder Interviews, den Alltag von Polizist*innen im Berliner Problembezirk Wedding. Auch dieser Film lief auf mehreren internationalen Festivals. Mit dem Spielfilm "Sierra Leone" (1987) realisierte Schrader eine realitätsnahe Milieu- und Sozialstudie im Stil von "Kanakerbraut", diesmal über einen Arbeiter (Christian Redl), der nach Jahren aus Westafrika nach Deutschland zurückkehrt, wo er sich jedoch kaum mehr zurechtfindet. Der Film lief als einziger deutscher Beitrag im Wettbewerb von Venedig und erhielt zwei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, in den Kategorien Bester Film und Beste männliche Nebenrolle (András Fricsay Kali Son).

"Kanakerbraut" und "Sierra Leone" bildeten die ersten Teile einer Spielfilmtrilogie, die Schrader 1992 mit "Mau Mau" abschloss. Im Mittelpunkt dieses Films stehen die illustren Angestellten und Gäste einer Stripbar, die kurz vor der Schließung steht. Die Uraufführung fand im Wettbewerb des Locarno Film Festivals statt.

Danach drehte Uwe Schrader keine Filme mehr, sondern konzentrierte sich auf Lehrtätigkeiten: Diese begannen 1988/89 mit Lehraufträgen an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), gefolgt von Regie-Workshops an mehreren Goethe-Instituten in Italien. 1994 wurde er zunächst Dozent an der dffb und dann, noch im selben Jahr, Professor für die neu gegründete Filmklasse im Fachbereich Bildende Kunst an der Fachhochschule Hannover. Von 2003 bis 2018 lehrte Schrader als "Professor für künstlerischen Film" an der Stiftung Universität Hildesheim.

Uwe Schrader lebt in Berlin.
 

FILMOGRAFIE

1990-1992
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1986/1987
  • Regie
  • Drehbuch
  • Stoff
  • Produzent
1985
  • Regie
  • Drehbuch
1981-1983
  • Regie-Assistenz
1983
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1982/1983
  • Aufnahmeleitung
1980/1981
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Ton
  • Co-Produzent
1978
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1979
  • Kamera-Assistenz
1978/1979
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Bauten
  • Schnitt
  • Ton
  • Produzent
1978/1979
  • Kamera-Assistenz
1978
  • Kamera-Assistenz
1977
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt