Biografie
Silvina Landsmann wurde am 21. Juli 1965 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Mitte der 1970er Jahre emigrierte die Familie nach Israel, um vor dem Militärregime zu flüchten. Nach dem Schulabschluss studierte Landsmann Film an der Universität Tel Aviv und zog anschließend nach Paris, wo sie für zehn Jahre lebte. Dort realisiert sie zwischen 1995 und 1997 ihren ersten Dokumentarfilm "Collège", über die Probleme von Migratenkindern an einer Schule in einer Stadt vor Paris. Beim Festival Les Ecrans Documentaires in Gentilly gewann der Film 1998 den Grand Prix.
Zurück in Israel, gründete Landsmann die Produktionsfirma Comino Films. Mit ihr realisierte sie den Dokumentarfilm "Post Partum" (2005), über den Alltag auf einer großen Entbindungsstation in Israel. Auch dieser Film lief auch zahlreichen internationalen Festivals. 2007 folgte "Unto Thy Land", über den israelischen Bildhauer Moshe Shek.
Im Forum der Berlinale 2012 feierte Landsmanns Dokumentarfilm "Bagrut Lochamim" ("Soldier/Citizen") Premiere. Darin begleitete sie Teilnehmer eines Spezialprogramms der israelischen Armee, in dessen Rahmen Soldaten am Ende ihrer Dienstzeit das Abitur nachholen können. Im Unterricht zeigt sich, dass nach drei Jahren Militärdienst in den besetzten Gebieten einige der jungen Männer sich mit Begriffen wie Demokratie und Menschenrechte schwertun. Der Film wurde auf mehreren Festivals preisgekrönt.
Ebenfalls im Forum der Berlinale stellte Landsmann 2015 "Hotline" vor, über den Alltag der israelischen NGO "The Hotline for Refugees and Migrants", die sich unter anderem um die Rechte von Geflüchteten kümmert. Beim Jerusalem Film Festival gewann "Hotline" den Preis als Bester Dokumentarfilm.
Auch in ihrem nächsten Film griff Landsmann ein kontroverses Thema auf und porträtierte die Arbeit der von konservativen Kreisen scharf attackierten Organisation 'Breaking the Silence', die aus ehemaligen Soldaten besteht und Zeugnisse derjenigen sammelt, die in den besetzten Gebieten gedient haben. "Silence Breakers" (IL/FR/DE 2021) lief auf mehreren Festivals und kam im März 2022 in die deutschen Kinos.