Biografie
Sarvnaz Alambeigi wurde 1978 in Teheran, Iran, geboren und absolvierte ein Studium im Fachbereich Art & Architecture an der Azad Universität in Teheran. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Malerei war sie ab dem Jahr 2000 vor allem im Bereich der Bildenden Kunst tätig. Ihre Bilder und Gemälde wurden in Iran in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 2013 begann Alambeigi für die neu gegründete Filmabteilung der iranischen Firma Rabison Art Production zu arbeiten. Ihr Regiedebüt gab sie mit dem Kurz-Dokumentarfilm "Otagh E Dovvom" ("The Second Room", IR 2014), das Porträt einer iranischen Trans-Person, die ihrer misstrauischen Umwelt ihre neue Identität vermitteln will.
Alambeigis langer Dokumentarfilm "Tomorrowland" (2017), über einen Teheraner DJ, der wegen der Restriktionen in seiner Heimat in der Türkei auf Arbeitssuche geht, lief auf mehreren internationalen Festivals. In dem halbstündigen "Cypher and Lion" (2017) befasste Alambeigi sich mit der uralten iranischen Skulpturen-Geschichte, eine Kunst, die gemäß einer strengen Auslegung des Islam über Jahrhunderte verboten war. Beim Münchner DOK.fest 2022 wurde Sarvnaz Alambeigis zweiter abendfüllender Dokumentarfilm uraufgeführt: Die deutsche Koproduktion "1001 Nights Apart" zeigt anhand einer iranischen und eine exiliranischen Ballettgruppe die Kluft auf, die sich nach der Revolution 1979 zwischen Iraner*innen und Exiliraner*innen auftat. Der Film gewann in München den VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis; der Kinostart erfolgte im Juli 2022.