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Alle Fotos (2)Biografie
Oskar Karlweis, geboren am 10. Juni 1894 in Hinterbrühl bei Wien als Sohn des Bühnenautors Carl Karlweiss (1850-1901). Nach Besuch des Gymnasiums und abgebrochenem Jurastudium debütiert er 1912 am Stadttheater Wien. Karlweis dient im Ersten Weltkrieg und wird 1919 von Max Reinhardt an das Theater in der Josefstadt engagiert. Zu seinen weiteren Bühnenstationen zählen die Kammerspiele in München, das Carltheater in Wien, und – wiederum unter Reinhardt – das Deutsche Theater in Berlin. Das Repertoire von Karlweis – der auch als Sänger und Tänzer überzeugen kann – umfasst dabei die eleganten und amourösen Charaktere des österreichischen Volkstheaters ebenso wie die charmanten Helden zeitgenössischer Salonkomödien und Operetten.
Entsprechend sind auch seine Filmrollen angelegt: Mit der populären Tonfilmoperette "Die Drei von der Tankstelle" gelingt Karlweis an der Seite seiner männlichen Co-Stars Willy Fritsch und Heinz Rühmann der Durchbruch als Leinwanddarsteller. Karlweis beweist seine Qualitäten als Komödiant und Liebhaber in weiteren Filmen wie "Zwei Herzen im ¾ Takt", "Dolly macht Karriere" und "Der Tanzhusar", bevor die Machtübernahme der Nationalsozialisten seine Karriere in Deutschland beendet. Aufgrund des von den Nazis verhängten Aufführungsverbots für Filme mit jüdischen Mitwirkenden muss sich Karlweis – der 1933 nach Wien zurückgekehrt ist – weitgehend auf die Theaterarbeit beschränken.
Nach der Annexion Österreichs flieht Oskar Karlweis zunächst in die Tschechoslowakei, bevor er 1940 über Spanien und Portugal in die USA emigriert. Am Broadway gelingt ihm 1944/45 als Hauptdarsteller in Franz Werfels Stück "Jakobowsky und der Oberst" ein großer Triumph, und auch nach Kriegsende bleibt Karlweis ein vielbeschäftigter Bühnendarsteller zwischen New York, Wien und Berlin. Im US-Kino spielt er in den 50er Jahren gelegentlich Nebenrollen, so etwa einen deutschen Diplomaten in "Five Fingers" (1951) von Joseph L. Mankiewicz und einen Emigranten in Edward Dmytryks "The Juggler". 1953 wirkt Karlweis in der Komödie "Hollandmädel" mit – es bleibt sein einziger Auftritt im deutschen Nachkriegsfilm.
Oskar Karlweis, der mit der Filmproduzentin Ninon Tallon (1908-1977) verheiratet ist, stirbt am 24. Januar 1956 in New York an den Folgen eines Herzanfalls.