Biografie
Marcus Richardt wurde 1974 in Merseburg geboren. Im Jahr 2002 nahm er an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) Hamburg ein Studium im Bereich Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film auf. Sein studentischer Kurzspielfilm "Mars" lief auf mehreren internationalen Festivals und wurde bei den Nordischen Filmtagen Lübeck 2007 mit dem Cinegate-Förderpreis als Bester Kurzspielfilm ausgezeichnet.
Nach seinem Abschluss gründete Richardt 2010 in Hamburg die Favo Filmproduktion. Mit ihr realisierte er in den nächsten Jahren fürs Fernsehen Opern- und Konzertaufzeichnungen, und Dokumentationen wie "Club der wilden Dichter" (2015, über Poetry Slams). Sein Kurzspielfilm "Der Passagier" (2012), über einen verwirrten Mann, der an Bord eines Fluges Panik (und schließlich Gewalt) auslöst, wurde von der Wiesbadener Filmbewertungsstelle zum Kurzfilm des Monats gekürt.
Mit "Goliath96" inszenierte Richardt 2017 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, über eine Mutter (Katja Riemann), die versucht, einen Kontakt zu ihrem erwachsenen Sohn (Nils Rovira-Muñoz) zu finden, der sich seit zwei Jahren in seinem Zimmer einschließt. Die Premiere des Films fand bei den Hofer Filmtagen 2018 statt. Nach weiteren Festivalaufführungen kam "Goliath96" im April 2019 in die deutschen Kinos. Im Herbst 2019 folgte Richardts Kino-Dokumentarfilm "Das Haus der guten Geister", über den besonderen Geist und das Ethos an der vielfach ausgezeichneten Oper Stuttgart.