Biografie
Christian Klandt, geboren am 4. August 1978 in Frankfurt an der Oder, aufgewachsen im brandenburgischen Beeskow, realisiert bereits als Schüler zahlreiche Kurzfilme auf Super-8 und Video, wobei er schon hier mit seinem späteren Kameramann René Gorski zusammenarbeitet. Nach dem Schulabschluss nimmt er ein Verkehrsmanagement-Studium in Thüringen auf, zieht im Jahr 2000 nach Berlin und arbeitet dort als Redakteur und Head of Department bei dem Online-Pressedienstleister ovivo. Es folgen zahlreiche Tätigkeiten als Regie-, Kamera-, Casting- und Producerassistent bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen. Daneben arbeitet Klandt als Regieassistent unter anderem am Stuekke-Theater sowie dem von ihm mitbegründeten Berliner Theaterdiscounter.
Im Oktober 2004 beginnt Klandt ein Studium der Film- und Fernsehregie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Nach dem kurzen Märchenfilm "Schausteins letzter Film", der auf verschiedenen internationalen Festivals Beachtung findet, realisiert Klandt 2008 mit "Weltstadt" seinen ersten abendfüllenden Spielfilm. Basierend auf einem berüchtigten Mordfall, der sich in seinem einstigen Heimatort Beeskow ereignete, erzählt der Film die Geschichte zweier Jugendlicher, die einen schlafenden Obdachlosen überfallen und bei lebendigem Leib verbrennen. Beim Bergamo Film Meeting erhält "Weltstadt" den "Bronze Rosa Camuna", beim Montréal World Film Festival wird das Psychodrama mit dem Silver Zenith in der Kategorie Bester Erstlingsfilm ausgezeichnet.
Im Januar 2010 stellt Klandt seinen Film "Bundeskanzler Honecker" fertig, eine mittellange Tragikomödie, die ihre Weltpremiere im April 2010 auf dem Internationalen Filmfestival Jeonju (Südkorea) feiert. Beim Münchner Filmfest 2012 stellt er seinen zweiten abendfüllenden Kinofilm vor: das Drama "Little Thirteen" erzählt von zwei Teenagerinnen aus einem desolaten sozialen Umfeld, deren Leben in erster Linie aus Partys, Drogenkonsum und ständig wechselnden Affären besteht, hinter deren Ausschweifungen sich jedoch ein tiefes Bedürfnis nach Liebe verbirgt. "Little Thirteen" läuft auf diversen internationalen Festivals und wird bei den First Steps Awards mit dem No Fear Award als Beste Nachwuchsproduktion ausgezeichnet.
In den nächsten Jahren entwickelt Klandt mehrere Filmprojekte; 2016 dreht er den Dokumentarfilm "Ratten". Fürs Fernsehen führt er 2018 bei der sechsteiligen Coming-of-Age-Serie "Wir sind jetzt" Regie, über eine Jugendclique, deren sorgloses Partyleben durch den Tod eines Freundes aus der Bahn geworfen wird. Die Ausstrahlung erfolgt 2019.
Bereits zwei Jahre vorher, im April 2017, hatten die Dreharbeiten zu Klandts Kinofilm "Leif in Concert Vol. 2" stattgefunden. Der durch Crowdfunding finanzierte Film schildert einen Arbeitstag einer Bartenderin (Luise Heyer), in deren Musikkneipe am Abend ein Konzert stattfindet. Die Premiere findet beim Filmfest München 2019 statt, wo "Leif in Concert Vol. 2" den Förderpreis Neues Deutsches Kino als Beste Produktion gewinnt. Im Juli 2020 startet der Film regulär in den Kinos.