Kamera
Toulouse, Frankreich

Biografie

Crystel Fournier wurde in Toulouse, Frankreich, geboren. Sie absolvierte ein Studium als Kamerafrau an der École Nationale Supérieure d'Audiovisuel in Toulouse und der Filmhochschule Fémis in Paris. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1998 begann sie als freie Bildgestalterin zu arbeiten. Ihr erster Langfilm war "Clément" ("Viel zu jung", FR 2001) von Emmanuelle Bercot, gefolgt von "Carnages" (FR 2002), mit dessen Regisseurin Delphine Gleize sie noch drei weitere Filme drehte.  

In den nächsten Jahren war Fournier Kamerafrau bei einer Reihe von kurzen und langen Spiel- und Dokumentarfilmen. Bei dem preisgekrönten Jugendfilm "Naissance des pieuvres" ("Water Lilies", FR 2007) arbeitete sie erstmals mit der Regisseurin Celina Sciamma zusammen. Auch bei Sciammas ebenfalls preisgekrönten Jugenddramen "Tomboy" (FR 2011) und "Bande de filles" ("Mädchenbande", FR 2014) zeichnete sie für die Kamera verantwortlich. Für "Mädchenbande" und das kroatische Sozialdrama "Takva su pravila" erhielt sie beim Internationalen Filmfestival von Stockholm 2014 den Preis für die Beste Kamera. Im gleichen Jahr war sie für die Bildgestaltung der Tragikomödie "Une place sur la Terre" ("Ein Platz in der Welt", FR 2013) für den Lumière Award nominiert.  

Zu Crystel Fourniers weiteren Arbeiten gehören Eleanor Coppolas romantisches Roadmovie "Bonjour Anne" ("Paris kann warten", JP/US 2016), die Filmbiografie "Nico, 1988" (IT/BE 2017) und das mehrfach ausgezeichnete Schwesterndrama "Wildfire" (GB/CN/IE 2020). Für die Kamera bei Susanna Nicchiarellis "Miss Marx" (IT/BE 2020), eine Filmbiografie über Karl Marx' jüngste Tochter Eleanor, erhielt Fournier eine Nominierung für den David di Donatello Award.

Der Österreicher Sebastian Meise engagierte Fournier 2020 als Kamerafrau für seine Charakter- und Milieustudie "Große Freiheit", über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem wegen seiner Homosexualität inhaftierten Mann und einem verurteilten Mörder. Der Film erhielt hervorragende Kritiken und zahlreiche Preise. Fournier, die den teils in Rückblenden erzählten Film mit unterschiedlichen Filmformaten und Ästhetiken gestaltete, wurde mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis.

FILMOGRAFIE

2020/2021
  • Kamera