Biografie
Die französische Kamerafrau Claire Mathon wurde 1975 geboren und studierte Film an der École nationale supérieure Louis-Lumière in Paris, wo sie 1998 graduierte. Aus ihrem über 70 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme umfassenden Oeuvre fand über die Landesgrenzen Frankreichs hinaus vor allem ihre Bildgestaltung für Werke wie Catherine Corsinis Drama "Trois Mondes" ("Three Worlds", 2012), den unter flirrender Sommersonne spielenden schwulen Erotikthriller "L'inconnu du lac" ("Der Fremde am See", 2013), das von Liebe und Co-Abhängigkeit handelnde Drama "Mon roi" ("Mein ein, mein alles", 2015) sowie "Rester vertical" ("Haltung bewahren!") Beachtung, der 2016 im Wettbewerb um die Goldene Palme auf dem Filmfestival in Cannes konkurrierte.
Für ihre Arbeit an "L'inconnu du lac" wurde Mathon 2014 mit dem höchsten französischen Filmpreis, dem César, ausgezeichnet. Diese Ehre wurde ihr 2020 zum zweiten Mal zuteil, als sie für die Beste Kamera bei Céline Sciammas hoch gelobtem Festivalerfolg "Portrait de la jeune fille en feu" ("Porträt einer jungen Frau in Flammen") ausgezeichnet wurde. Neben dem César erhielt sie für diese Arbeit auch den New York Film Critics Circle Award sowie diverse weitere Preise und Nominierungen. Zwei Jahre später kam es zur erneuten Zusammenarbeit zwischen Mathon und Sciamma, die sie auch für ihren nächsten, ebenfalls vielbeachteten Film, "Petite Maman", engagierte.
Koproduziert von Maren Ades Produktionsfirma Komplizen Film kam im Januar 2022 "Spencer" (DE/GB/US/CL) in die deutschen Kinos. Mit Kristen Stewart in der Hauptrolle als Prinzessin Diana, schildert das Drama drei Weihnachtsfeiertage auf dem königlichen Sandringham-Anwesen in Norfolk, während derer sich Diana klar wird, dass sie ihre Ehe mit Prinz Charles beenden muss. Für die Bildgestaltung an diesem Film wurde Claire Mathon für den Deutschen Filmpreis 2022 nominiert.