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Alle Fotos (8)Biografie
Bud Spencer, geboren als Carlo Pedersoli am 31. Oktober 1929 in Neapel, Italien, als Sohn einer Industriellenfamilie. Aufgewachsen in Neapel und Rom, wo er 1946 ein Studium der Chemie aufnimmt, das er jedoch nach kurzer Zeit wieder abbrechen muss, weil die Familie nach Südamerika umzieht. In Rio de Janeiro und Buenos Aires nimmt er diverse Gelegenheitsjobs an, bevor er 1948 nach Italien zurückkehrt, wo er ein Jura-Studium beginnt und sich intensiv seiner sportlichen Leidenschaft, dem Schwimmen widmet – mit großem Erfolg: 1952 nimmt Pedersoli an der Olympiade in Helsinki teil, vier Jahre später gehört er zum Olympia-Team der italienischen Schwimmer in Melbourne.
1957 schließt er sein Jura-Studium ab, beendet zugleich seine Karriere als Schwimmsportler und kehrt nach Südamerika zurück. Hier verdient er als Fabrikarbeiter seinen Lebensunterhalt. Drei Jahre später folgt eine erneute "Heimkehr" nach Italien: Pedersoli heiratet, gründet eine Familie und arbeitet bis 1964 in erster Linie als Volksmusik- und Schlagerkomponist. Sein Schauspieldebüt gibt Pedersoli 1950 mit einer winzigen Rolle in dem Historien-Epos "Quo Vadis". Bis Ende der fünfziger Jahre folgen einige kleinere Rollen in Kriegs- und Historienfilmen.
1967 erhält er das Angebot, gemeinsam mit Mario Girotti die Hauptrolle in dem Italo-Western "Gott vergibt – wir beide nie" zu spielen. Aus Vermarktungsgründen (und weil Pedersoli sein Renommee als Erfolgskomponist nicht gefährden will) nehmen die Hauptdarsteller amerikanisch klingende Künstlernamen an: Aus Mario Girotti wird Terence Hill, Carlo Pedersoli wird zu Bud Spencer, ein Name, der nach seinen Angaben von seiner Verehrung für Spencer Tracy und seiner Vorliebe für Budweiser Bier inspiriert wurde. Während die ersten, sehr ernsten Filme des Duos keinen übermäßigen Erfolg haben, gelingt ihnen in den 1969 der große Durchbruch mit der Westernkomödie "Die rechte und die linke Hand des Teufels" sowie deren Fortsetzung "Vier Fäuste für ein Halleluja" (1971).
Mal mit, mal ohne Terence Hill: Bis Mitte der 1980er landet Bud Spencer eine ganze Reihe von Kassenschlagern und avanciert nicht zuletzt in Deutschland zum Superstar und Publikumsliebling. Markenzeichen seiner Filme sind – neben Spencers liebenswert-stoischer Erscheinung – wilde, comicartig überzeichnete Schlägereien, manchmal aber auch unerwartet emotionale Story-Komponenten, so etwa in dem Boxerfilm "Der Bomber" (1982).
Ab Ende der 1980er Jahre ist Spencer fast nur noch in (italienischen) Krimiserien zu sehen, darunter "Zwei Supertypen in Miami" (1990-1993) an der Seite von Philipp Michael Thomas. Im Jahr 1994 dreht er mit Terence Hill die Komödie "Die Troublemaker", die jedoch nicht den erhofften Kassenerfolg hat. 2005 kandidiert Bud Spencer bei den italienischen Regionalwahlen im Latium für die Partei "Forza Italia" des umstrittenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, allerdings mit geringem Erfolg. Nach dieser Niederlage zieht Spencer sich aus der Politik zurück. 2009 ist er nach vierjähriger Pause wieder auf der Kinoleinwand zu sehen: In der romantischen Gaunerkomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" spielt Bud Spencer einen Mafioso.
Bud Spencer stirbt am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren in Rom.