Biografie
Barbara Miller wurde 1970 in Winterthur, Schweiz, geboren. Sie absolvierte ein Jurastudium (mit Lizenziat) sowie ein Grundstudium in Filmwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Universität Zürich. Praktische Filmerfahrungen sammelte sie bei zwei Dokumentarfilmen des Regisseurs Christian Frei: Als Regieassistentin bei "Bollywood im Alpenrausch" (CH 2000) und als Regieassistentin und Schnittassistentin bei dem mehrfach preisgekröntem "War Photographer" (CH 2001), über den Kriegsfotografen James Nachtwey. Anschließend begann sie als freischaffende Dokumentarfilmerin zu arbeiten, bis 2009 meist im Auftrag des Schweizer Fernsehens.
In ihren Arbeiten befasste Miller sich von Beginn an mit gesellschaftspolitischen und sozialkritischen Themen. So etwa in "Die Gipfelstürmer – Unterwegs mit Schweizer Globalisierungsgegnern" (CH 2002), "Vollfett – Abnehmen um jeden Preis?" (CH 2003) und "Jugendgewalt – Massiv aggressiv und der Frust danach" (CH 2006). Immer wieder beschäftigte sie sich auch mit dem Themenkomplex Beziehungen, Familie und (weibliche) Sexualität, beispielsweise in "Klitoris – Die schöne Unbekannte" (CH 2005), "Häusliche Gewalt - Wenn die Familie zur Hölle wird" (CH 2005), "Scheidungsmütter" (CH 2007) und "Der virtuelle Seitensprung" (CH 2009).
Millers erster Kino-Dokumentarfilm war "Forbidden Voices" (CH 2012), über moderne Widerstandskämpferinnen in Kuba, Iran und China, die mit ihren Blogs das staatliche Informationsmonopol aufbrechen. Der Film lief auf zahlreichen Festivals in aller Welt. Beim Human Rights Film Festival in San Sebastian (Spanien) erhielt er den Amnesty International Award; bei den WACC-SIGNIS Awards in Toronto wurde er mit dem Human Rights Award ausgezeichnet. Beim Schweizer Filmpreis 2013 war "Forbidden Voices" als Bester Dokumentarfilm nominiert.
Fünf Jahre später feierte beim Locarno Film Festival Barbara Millers nächster Dokumentarfilm Premiere: "#Female Pleasure" (CH/DE 2018) porträtiert fünf Frauen aus unterschiedlichen Kulturen, die für die sexuelle Freiheit von Frauen kämpfen. Der Film wurde in Locarno mit dem Premio Zonta Club Award für Filme "mit besonderem sozialen Engagement" ausgezeichnet. Der deutsche Kinostart folgte im November 2018.