Biografie
Arndt Ginzel wurde 1972 in Spremberg (damals DDR) geboren und wuchs in Bautzen auf. Nach einem Studium an der Universität Leipzig begann er als freier Journalist zu arbeiten. Zu seinem Hauptbetätigungsfeld entwickelte sich schnell das Fernsehen, wo er bald regelmäßig für investigative Formate wie "Frontal21" (ZDF) und "Die Story im Ersten" (ARD) tätig wurde. Als freier Journalist publizierte er unter anderem auch auf Zeit Online und in Der Spiegel, so etwa zu Themen wie Organhandel und die "Sachsensumpf"-Affäre. 2015 wurde er bei vor-Ort-Recherchen zum Krieg in der Ostukraine von prorussischen Separatisten kurzzeitig verhaftet. 2017 erhielt er gemeinsam mit Marcus Weller für die Reportage "Spiel im Schatten - Putins unerklärter Krieg gegen den Westen" den Bayerischen Fernsehpreis.
Für großes, auch internationales Aufsehen sorgte ein Vorfall im August 2018, als Ginzel für "Frontal21" über eine Pegida-Demonstration in Dresden berichten wollte, jedoch mit seinem Filmteam von der sächsischen Polizei rund 45 Minuten lang kontrolliert wurde. Mitte Februar 2022 erlebte Ginzel vor Ort den Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine und berichtet seither regelmäßig als Kriegsreporter aus der Region. Ebenfalls 2022 wurde er vom Netzwerk Recherche mit dem "Leuchtturm-Preis für besondere publizistische Leistungen" ausgezeichnet; im Jahr darauf erhielt er einen Deutschen Fernsehpreis für seine Berichterstattung zum Ukraine-Krieg.
Auch Ginzels erster Kino-Dokumentarfilm befasst sich mit dem Ukraine-Krieg: "White Angel - Das Ende von Marinka" begleitet einen ehemaligen Polizisten in der Stadt Marinka, der bei russischen Bombenangriffen versucht, die Menschen aus den betroffenen Stadtteilen zu evakuieren. Die Uraufführung des Films fand im Oktober 2023 beim Festival DOK Leipzig statt, der reguläre Kinostart erfolgte kurz darauf.