Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Clara
- Otto
- Elfriede
- Egon
- Frieda
- Erwin
- Eisenbahner
- Karl
- Renate
- Jochen
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Bauten
Kostüme
Schnitt
Ton
Mischung
Darsteller
- Clara
- Otto
- Elfriede
- Egon
- Frieda
- Erwin
- Eisenbahner
- Karl
- Renate
- Jochen
- Tante Else
- Portier
- Nachbarin
- Neffe
- Schwager von Elfriede
- Pfarrer
- Kellner
- Junger Mann
- Schwester von Elfriede
- Krankenpfleger
- Krankenschwester
- Ottos Tochter
- Büglerin
- Alter Mann
- Schulfreundin von Otto
Produktionsfirma
im Auftrag von
Länge:
90 min
Aufführung:
Uraufführung (DD): 25.02.1990, DDR-TV
Titel
- Originaltitel (DD) Alter schützt vor Liebe nicht
Fassungen
Original
Länge:
90 min
Aufführung:
Uraufführung (DD): 25.02.1990, DDR-TV
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Was Frau Doktor nicht weiß: Ottos Herz ist wieder jung geworden. Schon seit geraumer Zeit ist er Stammkunde im Grünhagener Kunstgewerbelädchen, was der Geschäftsführerin Clara Thomas nicht verborgen geblieben ist: „Ich gefalle Ihnen – und Sie gefallen mir.“ „Opa“ Otto braucht keine Pulswärmer, kein Heizkissen und keinen Kamillentee. Sondern Streicheleinheiten, und die gibt’s von Clara reichlich. Die er zur Überraschung aller als seine Freundin daheim in der Familie einführt.
Bei der es keine Minute ungestörter Zweisamkeit gibt, weshalb die beiden wieder jung gewordenen Alten in Claras Wohnung flüchten. Wo sich, wie an jedem Freitag, Tochter Renate mit Enkelkind (Mandy Black) bei „Oma Mutsch“ eingeladen hat. Wie konnte sie das nur vergessen! Trotz der späten Stunde verschwinden beide wieder: Diese Nacht soll ganz allein ihnen gehören!
„Hüte dich vor den Nicht-Verführbaren“: Da das Restaurant im „ersten Haus am Platz“, so der Kellner, bald schließt, gibt’s die Flasche Rotkäppchen nur „to go“. Und weil die Tanzbar dort erst um 23 Uhr öffnet, landet das Geburtstagskind samt Begleitung im Jugendclub. Zu DDR-Mucke wird heftig geklammert und das Jungvolk staunt über die „Vorfahren“ nicht schlecht: „Die fassen sich ja an!“ und: „Die unterhalten sich ja!“ Da können die Kids was lernen.
Während Ottos Schwester Frieda und Schwiegertochter Elfriede samt Gatte Erwin eine große Suchaktion starten, fahnden Otto und Clara nach einer Bleibe für die Nacht. Doch der Portier vom Lindenhof will nur zwei Einzelzimmer herausrücken, davon eines im hinteren Gebäude. Im Stadtpark werden beide von einer Volkspolizei-Streife aufgegriffen – und Otto in die Klinik gefahren. Aus der er im letzten Moment vor Elfriedes Eintreffen türmen kann.
„Das Aufregende an unserer jungen Liebe ist, dass sie nicht funktioniert“ stellt Clara augenzwinkernd fest. Und hofft auf den Nachtzug nach Neubrandenburg. Stattdessen landen die Waggons in der Reichsbahn-Waschanlage und beide Unbehausten können dem aufgeregten Eisenbahner nur durch Flucht entkommen – im LKW des Mitropa-Fahrers Jochen. Der umgesattelte Seebär wird „Spinatkutscher“ genannt, weil er nachts Obst, Gemüse und Milch von den Produktionsbetrieben einsammelt.
Als Jochen einige Milchkannen auf die Ladefläche hievt, nehmen die beiden erneut reißaus und landen im Evang. Pfarramt. Bei Pfarrer Hallmann gibt’s Hochprozentiges, aber auch nur getrennte Schlafstellen. Im Morgengrauen, die Familie ist längst in der Mitropa-Gaststätte des Bahnhofs Grünhagen gelandet, wo sie auf den Spinatkutscher Jochen trifft, werden Otto und Clara von Schwarzbunten geweckt: Ein Holzstapel am Wiesenrand war ihr Bett, nun gibt’s zum Frühstück selbst gemolkene Milch und rohe Eier vom nächsten Hof. Noch ist die Jagd auf die Ausreißer wider Willen nicht beendet…
„Alter schützt vor Liebe nicht“ gehört zu den letzten vollendeten Auftragsproduktionen der Defa (PL Hans-Uwe Werdeck) für das DDR-Fernsehen, das sich keine vier Wochen nach der Erstausstrahlung am 25. Februar 1990 wieder in „Deutscher Fernsehfunk“ umbenannte und auf ein Überleben als „DFF-Länderkette“ genanntes gemeinsames Programm für die künftigen fünf neuen Bundesländer hoffte. In der TV-Komödie wird das Recht auf Lust und Liebe im Alter gegen eine übergriffige nachfolgende Generation mit bisher ungekannter Vehemenz verteidigt. Neben inhaltlichen hat sich Drehbuchautor und Regisseur Achim Hübner nach einem Szenarium von Alfred Lux auch formale Freiheiten leisten können: Walfriede Schmitt verkörpert auch Claras krebskranke und daher besonders liebesbedürftige, sich um keine kleinbürgerliche Moral mehr scherende Schwester Sabine. Schließlich: Immer, wenn es um Gefühle geht, wird gesungen. Was aus der herrlich lockeren Geronto-Komödie freilich noch kein Musical macht.
Pitt Herrmann