Komm näher
filmportal.de TV-Tipp zu "Komm näher"
"Komm näher" erzählt von einer Gruppe höchst unterschiedlicher Charaktere, deren Lebenswege sich in der Metropole Berlin auf schicksalhafte Weise kreuzen: Da ist die rebellische, einsame Mathilda (Meret Becker), die an einer Straßenecke mit dem schüchternen Polizisten Bronski zusammenstößt – und später zu einem ungewöhnlichen Mittel greift, um ihn endlich wieder zu treffen. Oder der taxifahrende Langzeitsingle Andi (Fritz Roth), der über eine Kontaktanzeige die allein erziehende Johanna kennen lernt – nicht ahnend, dass er ausgerechnet mit ihrer pubertierenden Tochter Mandy (Marie-Luise Schramm) eine zufällige (und platonische) Telefonfreundschaft pflegt. Und dann ist da noch Mathildas pfiffige Schwester Ali (Stefanie Stappenbeck), die ihre beruflichen Ambitionen und die Betreuung der Kinder auf eine Weise miteinander vereint, die ihrem Gatten glatt die Sprache verschlägt...
Bereits mit ihren ersten beiden Kinofilmen, "Vergiss Amerika" und "Engel & Joe", hat die Regisseurin Vanessa Jopp ein außerordentliches Gespür für alltägliche Situationen und charakterliche Nuancen, für Begegnungen und Beziehungen bewiesen. In dem Ensemblefilm "Komm näher" kommt dieses Talent auf besonders schöne und berührende Weise zum Tragen.
Wie Jopp in "Komm näher", der auf der Berlinale 2006 seine Premiere feierte, von kleinen Schicksalen und großen Zufällen erzählt, ist mal amüsant, mal tragisch, mal dramatisch – stets aber berührend und von einer emotionalen Wahrhaftigkeit, wie man sie im deutschen Kino noch immer viel zu selten findet.
Bei seiner Kinoauswertung leider etwas untergegangen, bietet Arte nun die Chance, diese Perle des jüngeren deutschen Films neu zu entdecken.