Am Tag als Bobby Ewing starb

Mit "Am Tag als Bobby Ewing starb" hat der Nachwuchsregisseur Lars Jessen eine ebenso einfühlsame wie humorvolle Coming-of-Age-Geschichte inszeniert – und dafür prompt den Hauptpreis beim renommierten Filmfestival Max Ophüls Preis 2005 gewonnen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 17-jährige Niels, der nach der Scheidung seiner Eltern mit seiner Mutter in eine Kommune in der Nähe der AKW-Baustelle Brokdorf zieht. Der Junge fühlt sich in der neuen Umgebung fehl am Platz, während seine Mutter in dem Umzug den ersten Schritt in ein neues Leben sieht. Die Anspannungen nehmen zu, als seine Mutter eine Affäre mit dem Kommunenguru Peter anfängt, mit dem Niels überhaupt nicht auskommt...

Regisseur Lars Jessen, der seine Karriere beim Fernsehen begann, wirft mit "Am Tag als Bobby Ewing starb" einen präzisen, satirisch angehauchten Blick auf die ausklingende Anti-Atom-Bewegung der achtziger Jahre. Zugleich erzählt der Film von einer schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung, von rebellischen Posen und falsch verstandener "Selbstverwirklichung". Einen "kleinen Film mit Atomantrieb" nannte die FAZ den Film – und tatsächlich strahlt "Am Tag als Bobby Ewing starb" eine Frische und eine Energie aus, wie man sie im deutschen Kino gerne viel häufiger sehen würde.