Der Bucklige und die Tänzerin
Der Bucklige und die Tänzerin
n., Lichtbild-Bühne, Nr. 28, 10.7.1920
In dem vom Sirius-Film für ganz Deutschland erworbenen Helios-Film, der im Marmorhaus aufgeführt wurde, stellt Sascha Gura sich als Trägerin der weiblichen Hauptrolle vor. Der Filmtitel läßt etwas stark Literarisches vermuten und der Zusatz "Filmroman in 5 Akten" verstärkt diese Erwartung. Tatsächlich kommt der von Karl Mayer als Autor erdachten Handlung ein literarischer Wert wohl zu. Danach hat F. W. Murnau einen Film gedreht, der, guter Spiel- und Publikumsfilm, seine Beschauer fünf Akte lang zu fesseln weiß. Sascha Gura trägt während dieser 5 Akte eine Unzahl verschiedenster Toiletten mit Eleganz; durch ihr Spiel weiß sie sich freilich über den Mannequin zu erheben, und einer Tänzerin schillerndes Leben zu verleihen. Den Buckligen "verkörpert" John Gottowt, der in guter Maske und einem an Kraus"sche Charakterisierung anklingenden Spiel der psychologisch recht interessanten Physiognomie dieser Rolle Profil zu verleihen versteht.