Die Bergkatze

Deutschland 1921 Spielfilm

Die Bergkatze



P–l. (= Fritz Podehl), Der Film, Nr. 16, 16.4.1921
(...) Der Inhalt rechtfertigt die Bezeichnung "Groteske" nur sehr bedingt. Er ist überhaupt weder besonders eigenartig noch besonders lustig, noch besonders gedrängt. Wenn trotzdem in den letzten Akten ein flottes Tempo erzielt wurde und der Film einen Erfolg machte, so dürfte doch fast alles auf das Konto Lubitschs, des Regisseurs zu setzen sein, dessen geniale Einteile und meisterliche Handhabung des großen ihm zur Verfügung stehenden Apparats genügend Überraschungen boten. Vor allem fiel ein effektvolles Feuerwerk auf, für das man sogar den Film ausgezeichnet kolorierte. Immerhin konnte auch Lubitsch nicht alle Klippen umschiffen, so daß gewisse Zwischenpartien fraglos frostig wirkten. Hieran war freilich auch eine Darstellung schuld, die keineswegs durchgängig auf Groteske eingestellt war. So blieb Pola Negri die "Bergkatze", teilweise ihre Ursprünglichkeit schuldig, aber selbst, wo sie sie fand, merkte man immer die Tragödin großen Stils. Edith Meller, die Hauptmannstochter, fand sich schon besser zurecht, besonders das Zierpüppchenhafte gelang ihr gut, aber selbst hier hätte eine Nüance mehr nicht geschadet. Selbst Paul Heidemann und Hermann Thimig, beide für Überkomik prädestiniert, hatten tote Szenen, brillierten dafür allerdings in der überwiegenden Zahl der von ihnen gespielten Bilder. Eine prächtige Figur war der dicke Hauptmann Viktor Jansons. Auch Wilhelm Diegelmann als Räuberhanptmann Biensfeld, Graetz, Kronert und Kopp als seine Komplizen fanden den richtigen Ton. Daß technisch Bestes geboten wurde, bedarf wohl kaum besonderer Erwähnung. – Die Publikumsaufnahme war warm, aber nicht überschwänglich.

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