Wozzeck
Soldat Wutzig als Filmheld
"Weil ich erstens glaube, daß der von mir gewählte Name Wozzeck einprägsamer und populärer ist – Alban Berg hat seine Oper ja auch so genannt – und weil zweitens nachgewiesen wurde, daß die Originaltype, die Büchner gleichsam Modell stand, nach den Eintragungen in den Militärpapieren Wutzig hieß."
Produktionsleiter Kurt Hahne erinnert an das Problem, das in diesem Film mit der Kostümfrage verbunden ist: "Der Rahmenhandlung gaben wir das stilechte Zeitkostüm des Jahres 1820. In der Erzählung selbst aber dient das Zeitkostüm nur als Grundlage, da ihre antimilitaristische Handlung ja an keine bestimmte Epoche gebunden ist. In dem KostümbiIdner Walter Schulze-Mittendorf, der schon Fritz Langs "Metropolis" ausstattete, stand uns ein hervorragender Fachmann zur Seite. Er hat es geschickt vermieden, die Kostüme streng historisch nachzubilden, sondern sie mehr typisiert, besonders die Uniformen. Er löste dadurch das Geschehen aus seiner biedermeierlich romantischen Bindung und verlieh ihm Allgemeingültigkeit. Die Uniformen z.B. erhielten die Attribute des modernen Militarismus, wie Knobelbecher, Krätzchen, geschwungene SS-Reithosen usw."
Auch darstellerisch versuchen wir neue Wege zu gehen", ergänzt der Regisseur. "Kurt Meisel, der die Titelrolle spielt, erinnert hier stark an den jungen Fritz Kortner." (...)