Biografie
Bushido (bürgerlich: Anis Mohamed Youssef Ferchichi), geboren am 28. September 1978 in Bonn als Sohn eines tunesischen Vaters und einer deutschen Mutter, aufgewachsen in Berlin, bricht seine Gymnasialausbildung nach der 11. Klasse ab und gerät bereits als Jugendlicher durch Drogendelikte und Sachbeschädigung mit dem Gesetzt in Konflikt. Von einem Jugendrichter wird er schließlich vor die Wahl gestellt, entweder eine staatlich geförderte Ausbildung zum Maler und Lackierer zu absolvieren oder eine Gefängnisstrafe abzusitzen. Bushido (dessen Künstlername aus dem Japanischen kommt und "Weg des Kriegers" bedeutet) entscheidet sich für die Ausbildung, in deren Rahmen er auch seinen späteren Kollaborationspartner Fler kennen lernt.
Zur Hip-Hop- und Rap-Musik kommt Bushido über die Graffiti-Sprayer-Szene, der er eine Weile unter dem Pseudonym "Fuchs" angehört. Nach ersten musikalischen Gehversuchen und den Veröffentlichungen "King of Kingz" (2001) und "Carlo, Cokxxx, Nutten" (2002, als "Sonny Black") bringt er 2003 sein erstes offizielles Soloalbum auf den Markt: "Vom Bordstein bis zur Skyline" sorgt auf Grund seiner finsteren Texte und seines harten Sounds in der Szene für Aufsehen und schafft es auf Platz 88 der Album-Charts. Ein Jahr später erscheint mit "Electro Ghetto" sein zweites Album, mit dem er Platz 6 der Charts erklimmt.
Auch die folgenden Studioalben "Staatsfeind Nr. 1" (2005), "Von der Skyline zum Bordstein zurück" (2006), "7" (2007) und "Heavy Metal Payback" (2008) erzielen sehr hohe Verkaufszahlen und sorgen zugleich durch ihre provokanten Texte für heftige Diskussionen: Kritiker und Jugendschützer werfen Bushido vor, in seinen Liedtexten Sexismus, Homophobie und Rassismus zu propagieren – Vorwürfe, die er stets abstreitet. Auch wird er von anderen Musikern mehrfach der Urheberrechtsverletzung bezichtigt und muss in mindestens einem Fall Schadensersatz zahlen.
Ungeachtet solcher Kontroversen erfreut Bushido sich vor allem beim jugendlichen Publikum größter Popularität und avanciert gerade durch seine derben Texte zu einer Art Kultfigur. Zu den zahlreichen Musikpreisen, mit denen er im Lauf der Jahre ausgezeichnet wird gehören zwei Bravo-"Ottos" (2005, 2007), insgesamt vier Echo-Awards (2006, 2007, 2008), zwei MTV Europe Music Awards (2006, 2007) sowie drei Juice-Awards (2005, 2006, 2008), die von dem gleichnamigen Hip-Hop-Magazin verliehen werden. Dieser kometenhafte, durchaus bilderbuchhaft zu nennende Aufstieg vom Ghetto-Kind zum Plattenmillionär macht schließlich den Filmproduzenten Bernd Eichinger auf Bushido aufmerksam: Unter dem Titel "Zeiten ändern Dich" produziert er eine Filmbiografie (Regie: Uli Edel) des zu diesem Zeitpunkt gerade erst 31 Jahre alten Rappers. In dem Film spielt Bushido sich selbst.