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Die chaotische Bauarbeiter-Clique um den Polier Horst nimmt ihren Arbeitsalltag ziemlich gelassen. Sei es der geizige Boss oder ein toter polnischer Schwarzarbeiter, der nicht in sein "Grab" unter dem Rohbau passen will: Nach dem Motto "Was nicht passt, wird passend gemacht" lösen Horst und seine Jungs sämtliche Probleme. Aber als ihnen der versnobte Architektur-Student Philipp als Praktikant vor die Nase gesetzt wird, reagieren die Männer reichlich genervt – zumal der "Neue" sich anschickt, Horsts hübscher Tochter den Hof zu machen. Es dauert jedoch nicht lange, bis die Crew den Neuling zurechtgebogen hat, denn "was nicht passt ..."
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Horst & Co versuchen, ihren geizigen Boss abzuzocken, indem sie zum Schein Marek bei einem Arbeitsunfall sterben und dessen mit der Kreissäge zerstückelte Leiche in der Baugrube verschwinden lassen. Ganz nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Das ganz selbstverständlich auch bei Unstimmigkeiten in Grundriss-Fragen, beim Einsatz von Asbest oder dem Fund einer amerikanischen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gilt. Schließlich wollen alle ihren Job behalten und „WW“ den Arsch retten…
Ein Event der Meisterklasse, mit Bier, Bauzäunen, Dixi-Klos, einer ganzen Reihe von Schauspielern und vielem mehr erwartete die Besucher der UCI-Kinowelt im Bochumer Ruhrpark bei der Deutschland-Premiere der Ruhrpott-Komödie „Was nicht passt, wird passend gemacht” parallel zum Kinostart am 7. März 2002. Peter Thorwarths nach „Bang Boom Bang”, der Auftaktfilm zur „Unna“-Trilogie läuft im Ruhrpark-Multiplex bis heute immer Freitagnacht, wurde rasch zur Kultkomödie und übertraf mit 670.000 Besucher alle Erwartungen.
Willi Thomczyk, Dramatiker, Schauspieler und Gründer des „Theater Kohlenpott“ in seiner Heimatstadt Herne, über seine erste Kino-Hauptrolle: „Horst, der Polier, ist Witwer, und er hat eine Tochter, die er abgöttisch liebt. Logisch, denn eine neue Frau kriegt er ja nicht mehr – wer will schon so einen wie mich haben? Ansonsten ist dieser Horst ein ziemlich ausgekochter Hund, er ist nicht auf den Mund gefallen und er ist für seine Jungs verantwortlich...”
Thomczyk, der bereits im gleichnamigen Oscar-nominierten Kurzfilm Peter Thorwarths aus dem Jahre 1996 mitgewirkt hat: „Das Gute ist, dass es um einfache Leute geht, die ja auch ins Kino gehen. Und nicht wieder so große Themen wie Titanic oder so. Ich habe mir schon seit langem gewünscht, dass mal junge Regisseure das sogenannte Proletariat wiederentdecken. Das gibt es nämlich, auch wenn wir im Computerzeitalter leben. Es gibt genug Leute, die den Müll wegbringen, und es wurde Zeit, dass dieses Milieu, das die Engländer nie vergessen haben, mal geschildert wird.”
Beide Protagonisten verfügen über Erfahrungen am Bau: Ralf Richters Vater war Architekt mit eigenem Bauunternehmen, in dem der Jungschauspieler nebenher gearbeitet hat. Und Willi Thomczyk hat „ziemlich oft auf dem Bau malocht. Die Arbeit dort ist kein Zuckerschlecken, obwohl sich durch die Maschinisierung die Verhältnisse ein bisschen geändert haben. Vor 20 Jahren war das ganze schon noch härter.”
Die inzwischen verstorbene, damals 79-jährige Tana Schanzara feierte am Tag nach dem Filmstart Premiere im Schauspielhaus Bochum an der Seite von Andre Meyer in „Harold und Maude”, der zarten Liebesgeschichte zwischen einem 20-jährigen Jungen und einer unkonventionellen 80-Jährigen von Colin Higgins, die Gil Mehmert inszenierte.
„Was nicht passt, wird passend gemacht“ ist die Langversion des gleichnamigen Kurzfilms von 1996. Ko-Produzent Christian Becker wollte aus dem 15-minütigen „gespielten Witz“ eine „Milieu-Studie“ machen, „nicht ganz so böse wie der Kurzfilm, aber mit Herz und Charme“. Dafür stellte er Peter Thorwarth mit Mathias Dinter und Martin Ritzenhoff zwei Filmakademie-Absolventen an die Seite.
Beim Cast sollte u.a. mit Willi Thomczyk und Ralf Richter auf den Vorgänger zurückgegriffen werden, doch Diether Krebs starb acht Monate vor Drehbeginn. So wurde seine Rolle des Bauunternehmers Willi Wiesenkamp nicht neu besetzt, sondern auf seine miteinander konkurrierenden Söhne Ernst und Werner verteilt. Und für Ömer Simsek (Mehmet) kam Hilmi Sözer ins Team.
Gedreht mit der „Bang Boom Bang“-Crew vom 25. August bis 20. Oktober 2000 in Berlin, Unna (Baustelle des BVB-Stürmers Giuseppe „Billy“ Reina), Dortmund und Umgebung wurde der Mittelteil der „Unna-Trilogie“ Peter Thorwarths im Rahmen der 52. Berlinale 2002 mit dem „Jupiter“-Publikumspreis der Zeitschrift TV Spielfilm für den „besten deutschen Film“ ausgezeichnet. Die TV-Erstausstrahlung erfolgte am 23. Juni 2005 auf Pro Sieben.
Pitt Herrmann