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Gregor Schnitzlers Kinodebüt erzählt von einer Gruppe ehemaliger Hausbesetzer um Tim, Flo, Nele, Hotte und "Terror" die sich nach Jahren noch einmal zusammenraufen müssen.
Nachdem ein längst vergessener Sprengsatz, den sie einst in einer verlassenen Villa im Grunewald deponiert hatten, unerwartet explodiert, sehen sie sich nicht nur gezwungen, belastendes Beweismaterial verschwinden zu lassen, sondern sich auch noch einer früheren Bedrohung gegenüber. Ein alter Ermittler, der ihre Vergangenheit kennt, ist ihnen auf den Fersen.
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Maik betreibt eine Werbeagentur und Flo ein Nobelrestaurant, Nele ist als alleinerziehende Mutter zu sehr daheim gebunden, um auch nur an eine berufliche Karriere zu denken, während Terror als Jurist vor dem Karrieresprung zum Staatsanwalt steht. Hotte schlägt sich im Rollstuhl durch, seit ihm ein Wasserwerfer der Polizei einst bei einem Einsatz in Kreuzberg beide Beine zerstörte. Allein Hotte lebt noch in dem alten, seinerzeit von der Hausbesetzer-Szene „eroberten“ Haus, unterstützt vom Ex-Punk Tim. Nun müssen sich alle noch einmal zusammenraufen, um noch vorhandene Spuren zu tilgen und möglichst falsche Fährten zu legen. Zu den verräterischen Spuren gehört ein seinerzeit von Maik gedrehtes Bombenbastler-Video, das sie nun als Täter überführen könnte. Und so beschließt die Gruppe, besagtes Video aus dem Polizei-Depot, in dem es seit Jahren verstaubt, herauszuholen...
Gregor Schnitzlers Streifen zeichnet sich durch eine tolle Besetzung aus, neben den Protagonisten muss vor allem noch Klaus Löwitsch als Ermittler Manowsky (und alter Polizei-Gegner von früher) erwähnt werden. Auch die Musikspur lässt sich quer durch die Zuschauer-Generationen goutieren. Der Film ist dort am besten, wo er bei den Protagonisten fragt, was bei ihnen noch von den alten Idealen übrig geblieben ist. Bei dem immer noch rebellischen Tim etwa, oder den Karrieristen wie Terror. Hier kommt er den Biographien zahlreicher linker Vorzeige-Politiker wie Joschka Fischer oder Otto Schily schon recht nahe – nicht zu vergessen der Dauer-Chaot Horst Mahler, der, ein Rechtsanwalt, inzwischen die Seiten gewechselt hat und nun für die NPD tätig ist.
Doch letztlich ist „Was tun, wenn’s brennt?“ eine konventionell gebaute und damit typisch deutsche Komödie mit allen Bestandteilen des Genres einschließlich sattsam bekannter Klischees und sehr glatten Bildern des Werbefilmers Andreas Berger. Zudem die Botschaft des Films blass bleibt, indem sie auf die alte Sponti-Frage im Titel mit einer ebenso alten Sponti-Antwort reagiert: „Brennen lassen“.
Pitt Herrmann