Die Einsteiger

BR Deutschland 1985 Spielfilm

Die Einsteiger


Rolf-Ruediger Hamacher, film-dienst, Nr. 21, 15.10.1985

Der Video-Bastler Mike macht eine sensationelle Erfindung: Mit Hilfe einer Spezial-Fernbedienung kann er in jede Video-Cassette einsteigen und so mit seinem Freund und Wohnungsgenossen Tommy, einem erfolglosen Schriftsteller, von einem Film-Abenteuer ins andere gelangen. Sie vertreten Indiana Jones auf der Suche nach dem verlorenen Schatz, mischen sich unter Roman Polanskis tanzende Vampire, treffen Humphrey Bogart und beziehen im Boxring Prügel wie "Rocky". Meistens gelangen sie erst in letzter Sekunde zurück in die Realität. Da sowohl ein deutscher als auch ein japanischer Video-Konzern auf die Erfindung aufmerksam geworden sind, ergeben sich auch in der Gegenwart Komplikationen. Doch der deutsche Unternehmer findet Gefallen am ,Einsteigen‘, steigt aus und läßt seine Ex-Frau Linda in Tommys Armen zurück. Mike freundet sich mit einer japanischen Agentin an und ißt mit ihr an Kaiser Neros Hof. Lindas Sohn bekommt unterdessen den teuflischen (Film-)Blick und versucht, wie Damien in "Das Omen", Unheil über Mikes Verwandtschaft zu bringen.

Schon der Titelvorspann entlarvt den (Un-)Geist dieses Films: Da steht das Blödel-Duo Gottschalk/Krüger neben einem überdimensionalen, dem Erkennungssymbol der Filmgesellschaft "Rank" nachempfundenen Gong. Aber statt den Gong zu schlagen, zielt Gottschalk auf den Unterleib seines Partners – ein erster "Tiefschlag", von dem sich der ganze Film nicht mehr erholt. Von Anfang an entpuppt sich der krampfhaft um Gags bemühte Film als Querfeldeinmarsch durch verschiedene Film-Genres. Das von den Erfolgs-Komikern geschriebene Drehbuch ist dabei nicht einmal in seiner beabsichtigten Absurdität "logisch": so landen sie nicht als heutige Wesen in vergangenen (Film-) Zeiten, sondern finden sich fertig kostümiert in durch keine Dramaturgie vorbereiteten Rollen wieder. Die Schwächen des Drehbuchs werden durch das dilettantische Spiel der Hauptdarsteller und eine uninspirierte Regie noch verstärkt.

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