Ödipussi

BR Deutschland 1987/1988 TV-Spielfilm

Inhalt

Seit drei Jahren leitet Paul Winkelmann das familieneigene Möbel- und Dekorationsgeschäft. Wirklich selbstständig ist er dadurch aber nicht geworden. Paul ist 56 Jahre alt und lebt noch immer bei seiner 78-jährigen, überaus rüstigen und dominanten Mutter, die ihn nach wie vor bei seinem Kosenamen "Pussi" ruft.

In der alleinstehenden Psychologin Margarethe lernt Paul eines Tages sein ideales weibliches Gegenstück kennen. Auch sie ist nicht mehr die Jüngste und hat die Abnabelung von ihren Eltern noch immer nicht völlig vollzogen. Diese Bekanntschaft ruft natürlich Pauls eifersüchtige Mutter auf den Plan, zumal ihr Sohn sich entschlossen hat, in seinem Alter noch einmal eine eigene Wohnung zu mieten! Doch Paul und Margarethe geben nicht auf. Um die angespannten familiären Situationen aufzulockern, wollen sie ihre Eltern miteinander bekannt machen – keine allzu gute Idee, wie sich schon bald herausstellt.

 

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Falk Schwarz
"Wie andere Jungs auch"
Die Schublade klemmt. Sie lässt sich in der Kommode „Trolleberg“ nicht aufziehen. Obwohl sie doch so praktisch ist. Da hilft nur hysterisches Ruckeln. Paul Winkelmann (Loriot) ist zwar Chef, hat aber in seinem Einrichtungsgeschäft nichts im Griff - Rechnungen und Bücher sind verlegt, alles ist verklemmt. Der Junggeselle Winkelmann irrt sich in seiner Wohnungstür. Auch sie klemmt. Wenn er sich mit Verve gegen die Tür wirft - stellt es sich heraus, dass es gar nicht seine Wohnung ist. Dann ist da noch Tante Mechthild (herrlich einfältig Rose Renée Roth), mit der Herr Winkelmann Scrabble spielt. Tante Mechthild ist eigensinnig: sie legt das Wort „Schwanzhund“, wo nun alle anderen empört die Arme heben. „Das Wort gibt es nicht, Tante Mechthild“ meint der Junggeselle. Tante Mechthild sieht es nicht ein. Mutter Winkelmann ist das genaue Gegenteil zum unerwachsenen Jungchen: sie singt in höchsten Tönen ein Brahms Lied, und fordert ihren Sohn, den sie „Pussi“ nennt, nachhaltig auf, bei ihr zu wohnen „wie andere Jungs auch“. Mit ihr ist zu rechnen - als die Schwiegereltern in spe (großartig die beleidigte Edda Seippel) kommen, fordert sie sie auf, die Wohnung wieder zu verlassen. „Ich habe sie nicht eingeladen“, sagt die Mutter und setzt zum hohen Ton an. Wenn ihr Sohn abends nicht bei Mama aufgebratenes Püree essen muss, dann sitzt er in der Kneipe und einem Verein vor, der den Gedanken „Frau und Umwelt“ in den Karneval einbringen will. Mit todernsten Gesichtern, Protokollanten und Vereinsgedöns. Schließlich brechen Herr Winkelmann und seine Flamme Margarethe (Evelyn Hamann) nach Italien auf und erleben nun allerlei Krauses, das die gängigen Vorurteile gegenüber Italien bedient. - Das Alles liest sich in der Zusammenschau ganz hübsch und manches auch komisch. Aber letztlich wirkt der Film total überzogen. Zudem wird deutlich, dass Loriot bei allem Charme kein wandlungsfähiger Schauspieler ist. Einige Gags („Meine Schwester ist die Polyesther...“) sind einfach hohl. Jedoch - Fingerübungen eines Begabten, der dann drei Jahre später sein Meisterstück mit „Pappa ante portas“ vorlegte.

Credits

Alle Credits

Drehbuch

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Mischung

Choreografie

Darsteller

Produzent

Co-Produzent

Herstellungsleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • September 1987 - November 1987: Berlin/West, Italien, München
Länge:
2408 m, 88 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Fujicolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.03.1988, 59412, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 04.05.1993, 59412-b, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 13.09.1988, 54912-a, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DD): 09.03.1988, Berlin (Ost), Kosmos-Kino;
Uraufführung (DE): 09.03.1988, Berlin (West), Gloria-Palast;
Kinostart (DE DD): 10.03.1988;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.1990, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Ödipussi

Fassungen

Original

Länge:
2408 m, 88 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Fujicolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 01.03.1988, 59412, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 04.05.1993, 59412-b, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 13.09.1988, 54912-a, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DD): 09.03.1988, Berlin (Ost), Kosmos-Kino;
Uraufführung (DE): 09.03.1988, Berlin (West), Gloria-Palast;
Kinostart (DE DD): 10.03.1988;
TV-Erstsendung (DE): 30.09.1990, ARD

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1989
  • Filmband in Gold, Komödiantische Leistung