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Alle Fotos (2)Biografie
Kurt Schwaen, geboren am 21. Juni 1909 in Kattowitz (heute: Katowice, Polen), erhält bereits als Jugendlicher Klavierunterricht und wird von seinem Lehrer Fritz Lubrich jr. zudem in die Grundlagen des Orgelspiels und des Tonsatzes eingeführt.
Ab 1929 nimmt Schwaen ein Studium der Musikwissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Breslau und Berlin auf, das er vier Jahre später abschließt. Daneben treibt er als Autodidakt seine Entwicklung als Komponist voran. 1935 wird er auf Grund seines Engagements gegen das Hitler-Regime zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Nach seiner Freilassung ist Schwaen in Berlin als Pianist in einem Tanzstudio sowie als musikalischer Begleiter renommierter Tänzerinnen wie Oda Schottmüller tätig.
In der Nachkriegszeit wirkt Schwaen beim Aufbau von Volksmusikschulen mit und erhält eine Stelle als Musikreferent der Deutschen Volksbühne. Ab 1953 arbeitet Kurt Schwaen als freier Komponist. Er komponiert Kammermusiken, Opern und Orchesterwerke. 1958 komponiert er für Bertolt Brecht die Musik für dessen Lehrstück für Kinder "Die Horatier und die Kuriatier". Inspiriert von dieser Zusammenarbeit komponiert Schwaen in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Werke im Bereich der szenischen Kindermusik und des Musiktheaters.
In der DDR gehört Schwaen zu den Vorzeigkomponisten und ist in zahlreichen Ehrenämtern im Musikbereich aktiv. So ist er unter anderem von 1962 bis 1978 Präsident des Nationalkomitees Volksmusik der DDR und wird 1986 Vizepräsident des Musikrats der DDR.
Zwischen 1957 und 1963 zeichnet Schwaen, dessen Gesamtwerk über 600 Stücke umfasst, zudem für die Musik von mehreren Kinofilmen verantwortlich. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählen hier Heiner Carows antifaschistisches Drama "Sie nannten ihn Amigo" (1959), Carows optimistische Bohème-Geschichte "Das Leben beginnt" (1960) und das Kriegsdrama "Der Fall Gleiwitz" (1961) nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase.
Am 09. Oktober 2007 stirbt Kurt Schwaen in Berlin