Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Kapitän Otje
- Biggy
- Smutje Eduard
- Junge Lehrerin
- Steuermann Karstens
- Marianne
- Sven
- Betsy
- Mischa
- Anne
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch-Mitarbeit
Szenarium
Dramaturgie
Kamera
Standfotos
Bauten
Maske
Kostüme
Schnitt
Musik
Darsteller
- Kapitän Otje
- Biggy
- Smutje Eduard
- Junge Lehrerin
- Steuermann Karstens
- Marianne
- Sven
- Betsy
- Mischa
- Anne
- Onkel
- Maschinist Albert
- Fangleiter
- Gaststättenleiterin
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Länge:
2430 m, 89 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 29.06.1978, Demmin, Waldbühne
Titel
- Originaltitel (DD) Hiev up
Fassungen
Original
Länge:
2430 m, 89 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 29.06.1978, Demmin, Waldbühne
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Was zu Pokal und Prämie fehlt, ist ein vorzeigbares Brigadeleben. Sagt der Fangleiter Edwin, der es eigentlich besser wissen müsste: 22 Tagen auf See folgen ganze 48 Stunden an Land, bevor sich dieser Arbeitsrhythmus wiederholt. Wo sich alle ohnehin ständig auf der Pelle hocken, soll nun auch noch „Landgang mit kultureller Umrahmung“ stattfinden, so der völlig bediente Heinrich. Die Begeisterung hält sich kollektiv in Grenzen, die Ausreden sind schnell formuliert. Aber beim Kaffeetrinken in stürmischer See, eine von mehreren unscheinbar-beiläufigen szenischen Petitessen, die Kameramann Peter Krause auf Orwocolor eingefangen hat, spricht Kapitän Odje ein Machtwort. Der nächste Landgang steht unter dem Motto „Alles gemeinsam“: Zwei Tage soll es einen Ausflug samt Ehepartnern und Freundinnen geben inklusive Theaterbesuch, Wanderung und 1.-Mai-Feier. Und da zu einer echten Brigade auch eine Patenklasse gehört, hat Steuermann Karstens eine solche aufzutreiben. Die Sache mit den besseren Hälften hat freilich ihre Schwierigkeiten: Smutje Eduard steckt in einer handfesten Ehekrise mit Biggy, die sich scheiden lassen will und schon einen neuen Verehrer hat, der zwar um einiges älter und ruhiger ist als der Fischkopp, dafür aber jeden Abend daheim und nicht nur einmal im Monat.
Bestmann Heinrich ist für die Brigade ein unbeschriebenes Blatt, was seine Liebschaften betrifft. Es sind keine bekannt, dabei hat es der alte Geizkragen faustdick hinter den Ohren und seinen amtlichen Ringtausch mit Marianne längst terminiert. Allerdings niemandem davon erzählt, um nicht alle zur Hochzeitsfeier einladen zu müssen. Kein Geheimnis dagegen ist, dass der Herzensbrecher Mischa jüngst inflagranti mit einer verheirateten Frau erwischt worden ist – ausgerechnet von deren Schwiegermutter. Ein nackter Mann, der auf dem Balkon ihrer Schwiegertochter in den Blumenkästen herumstochert und behauptet, der Gärtner zu sein, war für die resolute Alte Anlass genug, die Kombinatsleitung zu informieren: Das gibt weitere Minuspunkte in der Brigadewertung. So wird der Hallodri dazu verdonnert, sich umgehend ein braves, anständiges Mädchen zum Vorzeigen zu suchen. Dass seine Wahl ausgerechnet auf Betsy fällt, hätte der Käpt'n zuallerletzt vermutet.
Währenddessen landet Karstens, ein Mann in den besten Jahren, bei einem „Teufel in Engelsgestalt“. Womit die junge, attraktive, aber vom Leben zu zweit bereits arg gebeutelte Lehrerin (Solveig Müller) gemeint ist, die den gestandenen Seebären erst in Feinripp-Unterwäsche, aber mit Prinz-Heinrich-Mütze auf dem Kopf an gymnastischen Übungen und dann auch noch am Stricken von Puppen teilhaben lässt. Frau will schließlich nicht schon wieder einen Kater im Sack kaufen, auch wenn dieser nicht für intime Stunden daheim sondern für kollektive mit der Brigade bestimmt ist. Das Projekt „Alles gemeinsam“ beginnt am ersten Landgang-Tag nicht eben mit leichter Kost: „Der fliegende Holländer“ im Theater. Danach brauchen Heinrich & Co dringend das eine oder andere Bier. Wenn die Biggy nicht so betont gelangweilt aus der Wäsche gucken würde – die reine Spaßbremse. Eduard ersäuft seinen Frust schon länger auch in der Kombüse. Er hat am späteren Abend in der Bar keinen Blick für die Sängerin Rica Deus, sondern nur für die Schnäpse, die tanzwütige Damen den strammen Seeleuten in Schlips und Kragen ausgeben in der Hoffnung, keinen Korb zu bekommen.
Am anderen Tag, beim Ausflug zu den Hünengräbern, herrscht Katerstimmung. Als der ansonsten von seiner Enkelin völlig in Beschlag genommene Fangleiter kurz vorbeischaut, kann Käpt'n Odje kaum die Hälfte seiner Truppe aufbieten. Eduard beeindruckt seine „Ex“ einschließlich ihres Neuen (Dieter Wien) daheim mit vorbildlicher Hauswirtschafts-Offensive einschließlich Hammelkeule mit grünen Bohnen, während Heinrich statt auf Nummer Sieben zu schweben aus allen Wolken fällt: „Mariannchen“ hat zur standesamtlichen Trauung ihre vielköpfige und notabene bei der frischen Küstenluft hungrige Familie mitgebracht. Wie gut, dass der Käp'tn ein Gala-Dinner im Nobelhotel geordert hat, um den Fangleiter endgültig davon zu überzeugen, welcher Brigade der erste Platz gebührt. Als Heinrich mit seiner angeheirateten Mischpoke aufkreuzt und Karstens mit der Patenklasse, kann zünftig gefeiert werden. Naturgemäß bekommt am glücklichen Ende jeder Topf seinen Deckel, und sei's der scheppernde alte...
Angeregt durch den von 1974 bis 1976 im DDR-Fernsehen ausgestrahlten Mehrteiler „Zur See“, eine der erfolgreichsten Adlershofer Serien überhaupt, schrieb und inszenierte Jo Hasler (1929 – 1995) nach seinen berühmten Film-Musicals „Reise ins Ehebett“ (1966) und „Heißer Sommer“ (1968) die harmlose, aber sehr witzige Komödie „Hiev up“ mit vergleichsweise nur wenig Musik von Gerd Natschinski. Die bei den DDR-Sommerfilmtagen am 29. Juni 1978 in der Waldbühne Demmin luftige Premiere feierte, bevor sie beim Auftraggeber Fernsehen der DDR am 3. November 1980 erstausgestrahlt wurde.
Pitt Herrmann