Tierarzt Dr. Vlimmen

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Der junge Tierarzt Dr. Vlimmen lässt sich in einem Städtchen an der Nordseeküste nieder. Als er die Zustände im dortigen Schlachthof als Tierquälerei anzeigt, macht er sich den einflussreichen Schlächter van Heusden zum Feind, der eine Verleumdungskampagne gegen ihn startet. Zu Vlimmen halten nur noch seine Schwester Truus und sein Freund, Rechtsanwalt Dacka, der Truus liebt. Schließlich gelingt es, Vlimmens Namen reinzuwaschen. Durch eine gewagte Operation gewinnt er wieder Ansehen und findet auch zu Nel, der Tochter des Stadtrats van der Kalk.

Weitere Verfilmungen des Stoffes:
"Tierarzt Dr. Vlimmen", 1944/1945, Boleslaw Barlog;
"Dr. Vlimmen", NL/B 1977, Guido Pieters.

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Falk Schwarz
Hinter dem Deich
Filmische Zeit ist kostbar, sie zu vertrödeln fahrlässig. In den ersten 32 Minuten folgt der Film der täglichen Routine eines Tierarztes. Der Doktor operiert eine Kuh, ein Fohlen wird geboren, dazwischen sehen wir den Vlimmen (Bernhard Wicki) den Armen und Alten auf die Schulter klopfen („Selbstverständlich nehme ich kein Honorar“), Freunde und Bekannte begrüßen. Wir lernen seine Schwester Truus kennen (weinerlich: Heidemarie Hatheyer), seinen Freund Fritz (aufdringlich: Wolfgang Lukschy) und wer da sonst noch wohnt. Der gute Mensch von Dombergen, wie der Ort an der Nordseeküste im Film heißt. Aber wo ist der Konflikt? Der Film hängt, man schaut verstohlen auf die Uhr und fragt sich: Mehr ist da nicht? Nach dieser viel zu langen halben Stunde wird dann erst ganz langsam klar, dass der gute Tierarzt in Scheidung lebt, seine Frau ihn per Rechtsanwalt mit immer neuen Forderungen überzieht, sich das Gerücht hält, dass er seine Frau gar geprügelt haben soll. Nichts Genaueres weiss aber niemand. Die ersten Domberger wenden sich von ihm ab, er wird gesellschaftlich gemieden. Inzwischen hat er eine Zuneigung zu Nel gefasst (blass: Ellen Schwiers), die aber die Tochter das Stadtrates ist, der nun entscheiden soll, ob der Viehdoktor der Leiter des Schlachthofs wird. Die gute Nel fühlt sich zwischen Elternliebe und Freundesliebe hin und her geschleudert. Kameramann Albert Benitz führt die Kamera eher lustlos, sie liefert Abziehbilder einer Nord-Landschaft. Da sich alles zum Guten rundet, wird bis dahin viel Nichtssagendes erzählt, sodass auch die übergreifenden Themen wie Scheidung, Tierquälerei (ein Metzger schlachtet eine Kuh ohne Betäubung) sich widerhakenlos verwischen. Wicki jedoch stiefelt tapfer weiter durch den Matsch in dieser Art Lehrfilm für Tierfreunde. Die katholische Filmkritik fand „Vorbehalte“ und meinte, der Film sei „nicht ganz frei von indirekter Befürwortung der Ehescheidung“. O tempora, o mores!

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
2804 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.08.1956, 12663, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 06.09.1956

Titel

  • Originaltitel (DE) Tierarzt Dr. Vlimmen
  • weiterer Titel Skandal um Dr. Vlimmen

Fassungen

Original

Länge:
2804 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.08.1956, 12663, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 06.09.1956