Die Filmprimadonna

Deutschland 1913 Spielfilm

Die Film-Primadonna


Union-Theater-Zeitung, 12.12.1913


Dieser Film führt uns mitten in das Milieu, das dem großen Publikum bisher fremd war und das dennoch von außerordentlichem Interesse ist. Der Werdegang des Films wird uns gezeigt, von der Annahme des Werkes, das den Dichter Walter Heim zur Filmprimadonna Ruth Breton führt. Der Dichter verliebt sich in die Darstellerin seiner Heldin und entbrennt in Eifersucht, da sich Ruth in Herrn von Zornhorst verliebt und ihm zu einer Gesellschaft in seine Villa folgt. Für den Kavalier ist die Primadonna nur ein Mittel zum Zweck. Er ist ein unverbesserlicher Spieler und hat an dem Gesellschaftsabend Tausende verloren. Spielschulden sind Ehrenschulden! Ruth, die durch die Aufregungen ihres Berufes herzkrank geworden ist, kann ihn retten, wenn sie den Vorschlag des Impresarios annimmt, der ihr für eine Tournee ein Vermögen bietet. Sie akzeptiert, und während sie für den leidenschaftlichen Spieler das Geld verdient, unter Lebensgefahr, da sich ihr Herzleiden verschlimmert hat, sitzt er am Spieltisch und vergeudet das Geld. Nicht genug an dem, verrät der Elende die aufopfernde Liebe Ruths mit seiner früheren Geliebten, Baronesse Lili! Die todkranke Ruth bricht vollends zusammen und kehrt heim.

In der Heimat hat Walter Heim inzwischen ein Filmdrama vollendet, das ihrer beiden Leben schildert. Er findet Ruth, liest ihr seine Dichtung vor. Schmerzzerwühlt durchlebt sie noch einmal die vergangenen Zeiten und rafft sich auf. Ja! Sie will diese Rolle spielen! Das Drama ihrer Liebe! Mit dem Aufgebot ihrer letzten Kraft führt sie ihre Rolle durch bis zur Schlußszene, in der sie in den Armen Walters ihre Seele aushaucht. Die Filmprimadonna hat vollendet! Die Darstellerin der Ruth Breton ist Asta Nielsen. Sie hat mit der Durchführung der Hauptrolle wiederum eine unvergleichliche Leistung geschaffen und wird in ihrer grandiosen Kunst auf das beste von dem Dichter-Regisseur Urban Gad unterstützt.

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