Bomben auf Monte Carlo

Deutschland 1931 Spielfilm

Bomben auf Monte Carlo



Hans Feld, Film-Kurier, Nr. 204, 1.9.1931


(...) Die filmbewährte Form der Mischung aller leichten Filmelemente ist in diesem Werk beibehalten und wird mit Virtuosität gemixt: Vom Lustspiel stammt das Amüsement der Konversation; vom Optischen her kommt die Erweiterung des Schauplatzes. Musik wird zum Agens und, wo die traditionelle Unlogik des Operetten-Librettos einsetzt, zur Überbrückung. All das in den Ablauf eines Kinoabends gepreßt, ins Fließen gebracht –, und fertig ist das Rezept für den Weltstandard filmtechnischen Produzierens. (...)

Da steht er auf der Kommandobrücke, der Hans Albers. Fünfzehn Jahre hat er sich herumgeplagt, im Geltungswillen des echten komödiantischen Menschen verzehrt. Im Film und Theater hat er sich, endlich, durchgesetzt. Und nun geht er los, im vollen Lichte der Scheinwerfer, ein Kerl. Einer, der nichts zu sein vorgibt, sondern ist.

Es ist keine Mache an ihm und keine falsche Allüre. Er ist weder Tenor noch Star; und – das dankt man ihm – schon gar nicht bewußt auf erprobte Wirkungen aus. Aber er weiß, was er kann und es strahlt von ihm aus: Männlichkeit, die Sieghaftigkeit, der Optimismus. Die Kraft eines, der oben angelangt ist. Die Spielfreude, das Schaffensgefühl.

Eine Paraderolle gewinnt plastischen Hintergrund. Tausend Albers-Situationen werden zusammengefaßt zu einer Albers-Gestalt.

Der blonde Hans sprengt den Rahmen einer Operette. Er braucht keinen Sekt und keine Songtöne. Aber ein Schuß Seewind wird spürbar; Abenteurerlust, blutmäßiges Vagabundentum. Und im feinfeinen Filmmilieu erscheint die leibhaftige Phantasiefigur eines Brechtschen Tramp. (...)

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