Gefangen in einem unterirdischen Verlies, besteht für den jungen Kaspar Hauser der einzige Kontakt zur Außenwelt in einem maskierten Mann, der ihn mit Wasser und Brot versorgt. Von ihm lernt Kaspar auch ein paar Worte und ein wenig schreiben. In diesem Zustand verbringt Kaspar von klein auf viele Jahre seines Lebens – bis der maskierte Unbekannte ihn eines Tages mit einem Brief in der Hand in der Stadt aussetzt. Das Auftauchen des jungen Mannes erregt großes Aufsehen. Zunächst kommt Kaspar bei der Familie eines Gefängniswärters unter, später wird er im Hause eines Professors aufgenommen. Schon bald lebt er sich in der für ihn völlig neuen Welt ein, entwickelt sich zu einem selbstständigen, intelligenten jungen Mann. Dann aber wird ein Mordanschlag auf Kaspar Hauser verübt.
Fotogalerie
Alle Fotos (24)Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Kaspar
- Prof. Daumer
- Haushälterin Käthe
- Unbekannter
- Zirkusdirektor
- Lord Stanhope
- Rittmeister
- Pastor Fuhrmann
- 2. Pastor
- Gefängniswärter Hiltel
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Script
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Licht
Ausstattung
Requisite
Maske
Kostüme
Schnitt
Schnitt-Assistenz
Ton-Assistenz
Musik
Gesang
Darsteller
- Kaspar
- Prof. Daumer
- Haushälterin Käthe
- Unbekannter
- Zirkusdirektor
- Lord Stanhope
- Rittmeister
- Pastor Fuhrmann
- 2. Pastor
- Gefängniswärter Hiltel
- Frau Hiltel
- Kleiner König
- Indianer Hombrecito
- Junger Mozart
- 1. Bauernbursche
- 2. Bauernbursche
- 3. Bauernbursche
- Schreiber
- Polizeiregistrator
- 1. Arzt
- Professor der Logik
- Florian
- Bärenschausteller
- Major
- Angestellter des Rittmeisters
- Mann, der Kaspar findet
- Alter Priester
- Kleines Mädchen
- 2. Arzt
- 3. Arzt
- Ausrufer
- Julius
Produzent
Redaktion
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Produktions-Assistenz
Produktions-Sekretariat
Dreharbeiten
- 22.05.1974 - September 1974: Dinkelsbühl und Umgebung, Irland, Spanische Sahara
Länge:
2992 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 13.11.1974, 46963, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (DE): 01.11.1974, Dinkelsbühl, Cinemobil;
Aufführung (DE): 02.11.1974, Hof, Internationale Filmtage
Titel
- Originaltitel (DE) Jeder für sich und Gott gegen alle
- Weiterer Titel (DE) Kaspar Hauser - Jeder für sich und Gott gegen alle
- Weiterer Titel (eng) The Enigma of Kaspar Hauser
Fassungen
Original
Länge:
2992 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 13.11.1974, 46963, ab 12 Jahre / feiertagsfrei
Aufführung:
Uraufführung (DE): 01.11.1974, Dinkelsbühl, Cinemobil;
Aufführung (DE): 02.11.1974, Hof, Internationale Filmtage
Digitalisierte Fassung
Länge:
109 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
Aufführung (DE): 20.02.2023, Berlin, IFF - Retrospektive
Auszeichnungen
Deutscher Filmpreis 1975
- Filmband in Gold, Schnitt
- Filmband in Gold, Ausstattung
- Filmband in Silber, Bester programmfüllender Spielfilm - Gestaltung
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12.07.2018 | 17:30 Uhr
Falk Schwarz
Der harte Sturz des Kaspar Hauser
Ein Unbekannter kommt in die Höhle, in der Kaspar Hauser vor sich hin vegetiert. Er richtet ihn auf, denn von allein kann Kaspar nicht stehen. Er bindet ihm die Hände zusammen und zwängt sich dann mit dem Kopf zwischen Kaspars Arme hindurch, hebt ihn an und trägt den Gehunfähigen auf dem Rücken aus dem Verlies heraus. Sie kommen über einen Höhenzug mit einem weiten Blick in die Täler. Der Unbekannte bleibt stehen und wirft Kaspar ab wie einen Kartoffelsack. Kaspar legt sich auf die Seite, den Rücken abgewandt zur Aussicht, und stiert auf das Gras, das er zum ersten Mal in seinem Leben zu sehen scheint. Der Unbekannte sitzt hinter ihm , schaut in das Tal (wir sehen ihn von hinten) und in einer langen ruhigen Einstellung prägt sich dieses Bild ein. Kaspar ist in Freiheit, doch wozu wird sie ihm nützen? - Werner Herzog hat das Drehbuch zu seinem Film in einer Woche geschrieben und er lässt die ganze reichhaltige Literatur zu diesem rätselhaften Fall beiseite und konzentriert sich nur auf diesen Kaspar. Keine Einstellung ohne ihn. Dabei ist der Darsteller, Bruno S., ein Straßenmusikant mit einer schlimmen Vergangenheit und einem Gesicht, das zwischen Verstehen, eigenartiger Intelligenz und Unbeholfenheit schwankt. Dieses Gesicht lässt sich nicht vergessen. Und wie subtil und feingliedrig Herzog sich dieses Darstellers annimmt, diesen Prozess darstellt, wie Kaspar langsam reden und schreiben lernt, wie er sich in der Welt zurechtfindet (nebenbei: eine der seltenen Gelegenheiten, den Filmkritiker Enno Patalas zu sehen - als Pfarrer). „Mein Erscheinen auf der Welt war doch ein harter Sturz“, sagt Kaspar in der ihm eigenen abgehackten Sprache. Dabei geht von diesem Film eine Gelassenheit, eine Ruhe und filmische Souveränität aus, die ohne viele Zwischenschnitte auskommt und sich ganz konzentriert auf diesen rätselhaften Menschen. Da ist Werner Herzog ein filmisches Meisterwerk gelungen. Dieser Kaspar Hauser wird unvergeßlich. So kann Film (auch) sein.
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