Fräulein Zahnarzt
Als Tochter steinreicher Eltern kann es sich eine junge Zahnärztin leisten, ihre Patienten umsonst zu behandeln. Ihr Verlobter lehnt die Berufstätigkeit von Frauen ab und behauptet, niemand würde sich von ihr behandeln lassen, wenn sie dafür – wie ihre männlichen Kollegen – Geld verlangen würde. Um ihm das Gegenteil zu beweisen, eröffnet die Zahnärztin mithilfe ihres schwarzen Hausdieners Bambula eine eigene Praxis. Diese wird tatsächlich von Patienten frequentiert – die allerdings vom Bruder ihres Verlobten heimlich dorthin vermittelt werden. Der Verlobte deckt die Vermittlung schließlich auf, woraufhin die Zahnärztin ihr Vorhaben aufgibt und sich bereitwillig in die Rolle einer Haus- und Ehefrau einfügt.
Mit der Frauenerwerbsarbeit greift der Film auf komödiantische Weise ein kontroverses Thema seiner Zeit auf: Im Zuge des Ersten Weltkriegs waren zahlreiche Frauen in Arbeitsbereiche eingetreten, die vormals Männern vorbehalten waren – eine Entwicklung mit Folgen für die Geschlechterverhältnisse, über deren Bewertung während des Kriegs und danach hitzig gestritten wurde.