Biografie
Harald Bergmann wurde 1963 in Celle geboren. In München studierte er zunächst Literatur und Philosophie. Anschließend absolvierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg sowie am California Institute of Arts in Los Angeles ein Filmstudium.
Bergmanns filmisches Schaffen ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem deutschen Lyriker Friedrich Hölderlin. In über zehn Jahren hat Bergmann vier Filme unterschiedlichen Stils über den Dichter gedreht. Während "Das untergehende Vaterland" (1992) und "Hölderlin Comics" (1994) eher assoziative Collagen sind, rekonstruiert "Scardanelli" (2000) die zweite Lebenshälfte Hölderlins in einer Spielfilmhandlung. Im Dokumentarfilm "Passion Hölderlin" (2003) erzählen Hölderlin-Experten von ihrer Faszination für den Lyriker.
Mit "Brinkmanns Zorn" (2006) setzt Bergmann seine spezielle Art von Literaturverfilmung fort: Der Film porträtiert den Avantgarde-Dichter Rolf Dieter Brinkmann und dessen Spätwerk unter Verwendung von Tonbändern und Super-8-Filmen aus dem Nachlass des Künstlers.
Ein vierteiliger, insgesamt fast sechsstündiger Director's Cut von "Brinkmanns Zorn" erschien 2007 auf DVD. 2009 erhielt Bergmann für den Film einen Grimme-Preis.
2012 realisierte Harald Bergmann für die Stiftung Moritzburg/Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt in Halle an der Saale die Filminstallation "HIN – Hölderlins Archive". Im gleichen Jahr veröffentliche er eine Hölderlin-DVD-Edition, die neben seinen Filmen über den Dichter auch 488 Seiten umfassendes Textmaterial enthält.
Im Sommer 2014 startete Bergmanns nächster Kinofilm: "Der Schmetterlingsjäger - 37 Karteikarten zu Nabokov", ein Filmessay über die Persönlichkeit und das Werk von Vladimir Nabokov.