Fotogalerie
Alle Fotos (31)Biografie
Julia Brendler, geboren am 26. Februar 1975 in Schwedt, damals DDR, kam als Teenagerin eher zufällig zur Schauspielerei: Mit 14 nahm sie an einem Casting in ihrer Heimatstadt teil und wurde prompt für die Hauptrolle in Helmut Dziubas Jugenddrama "Verbotene Liebe" ausgewählt. Darin spielte sie eine 13-Jährige, deren Liebesbeziehung mit einem 18-Jährigen immer größere Probleme nach sich zieht. Für diese Rolle erhielt sie 1990 den Hessischen Filmpreis als Beste Darstellerin.
Es folgten weitere Kinorollen, unter anderem in dem DDR-Gesellschaftsdrama "Jana und Jan" (1991, Regie: Helmut Dziuba), in der Dreiecksgeschichte "Moondance" (1995, Regie: Dagmar Hirtz) und, als traumatisierte Psychiatrie-Insassin in dem mehrfach preisgekröntem Kurzfilm "Dolphins" (1999, Regie: Farhad Yawaris), für den sie beim Williamsburg Brooklyn Film Festival 2000 als Beste Darstellerin ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr gehörte sie an der Seite von Kirsten Dunst und Lynn Redgrave zum Ensemble des deutsch-kanadischen Mystery-Dramas "Deeply".
Danach konzentrierte Brendler sich vor allem aufs Fernsehen, wo sie sich seit Mitte der 1990er Jahre als gefragte Schauspielerin etabliert hatte. Zu ihren TV-Arbeiten gehören zahlreiche Gastauftritte in Serien wie "Der Ermittler" (2005), "Großstadtrevier" (2006) und "SOKO Rhein-Main" (2007) und Langfilme wie Annette Ernsts Komödie "Geile Zeiten" (2006), über eine Clique erfolgreicher Mittdreißiger in der Sinnkrise, Guido Knopps Dokudrama "Stauffenberg – Die wahre Geschichte" (2009), in dem sie Nina Freiin von Lerchenfeld spielte, Kai Wessels Tragikomödie "Alles Liebe" (2010), die romantische Komödie "Manche mögen's glücklich" (2012), in dem sie sich als Relocation-Managerin in einen grantigen Klienten verliebt, und das Drama "Wunschkind" (2012), in dem sie die unstete leibliche Mutter eines Adoptivkindes spielt.
Von einer Nebenrolle in Matthias Emckes Drama "Phantomschmerz" (2009) abgesehen, meldete Brendler sich erst 2012 als Kinoschauspielerin zurück: In dem Sozialdrama "Schuld sind immer die Anderen" spielt sie die Hauptrolle einer Sozialarbeiterin, die in einem Jugendcamp mit einem jungen Straftäter konfrontiert wird, zu dessen früheren Opfern sie gehört. Der Film wurde auf mehreren internationalen Festivals preisgekrönt und startete im Februar 2013 regulär in den deutschen Kinos.