Dr. Mabuse, der Spieler II: Inferno. Ein Spiel von Menschen unserer Zeit
Dr. Mabuse, der Spieler, 2. Teil
Balthasar (= Roland Schacht), Das blaue Heft, 24.6.1922
Dieser zweite Teil hat mit vielen andern zweiten Teilen das gemeinsam, daß er abfällt. Kenner des Romans behaupten, er sei eine schlechte Verfilmung. Ich kann nur sagen, daß es dem Manuskript an Dramatik fehlt. Spiel und Gegenspiel heben sich nicht ab, der Stoff ist nicht disponiert, der Verlauf ist schwerfällig und schleppend, der Film ist nicht als Ganzes gesehen. Er ist, das trifft auch den Regisseur, nicht durchgedichtet, sondern nachgestellt. Im wesentlichen aber scheitert er an den Darstellern, die nirgends über Theaterkonvention hinauskommen. Von Milieu ist keine Rede, aber auch nicht von psychologischer Schau, und das einzige, was diesen Film über das Niveau der Kolportage hinaushebt, ist die Photographie Hoffmanns, der mit Recht gerufen wurde, und den man bedauerte, weil er seine Kunst – denn hier handelt es sich um Kunst – nicht einer größeren Sache zur Verfügung stellen konnte. Photographiertechnisch ist der Film außerordentlich interessant.