Fotogalerie
Alle Fotos (2)Biografie
Herbert Vesely, geboren am 31. März 1931 in Wien, Österreich, studierte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte in Wien, brach dies jedoch nach einigen Semestern wieder ab. Er nahm Schauspielunterricht, arbeitete als Statist, Volontär und beim Film, bevor er 1950 gemeinsam mit seinem Freund Leo Tichat das Avantgardestudio "studio peripheri 50" gründete. Sein Kurzfilm "Und die Kinder spielen so gern Soldaten" (1951), nach einer Erzählung von Franz Kafka, wurde 1954 auf einem Experimentalfilm-Festival mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
1953 konnte er mit Unterstützung des Produzenten Hans Abich den hoch gelobten Experimentalfilm "Nicht mehr fliehen" realisieren. 1956/57 fungierte Vesely dann als Regieberater des Experimentalfilmers und Nervenarztes Ottomar Domnick bei dessen Avantgardefilm "Jonas".
1957 gründete er mit Haro Senft und Heiner Braun die Produktionsfirma "filmform oHG". Zunächst realisierte er dokumentarische Kurzfilme ("Autobahn", "Düsseldorf") und legte 1962 mit der Heinrich-Böll-Adaption "Das Brot der frühen Jahre" seinen ersten Langfilm vor. Der Film feierte bei den Filmfestspielen von Cannes Premiere, erhielt eher durchwachsene Kritiken, wurde dann aber mit fünf Bundesfilmpreisen ausgezeichnet.
Nach der Auftragsarbeit "Sie fanden ihren Weg" (1963) drehte Vesely sechs Jahre lang nur noch Kurz-, Industrie- und TV-Filme. 1969 nahm er mit "Deine Zärtlichkeiten" einen zweiten Kinofilm in Angriff, gab die Regie aber während des Drehs an Peter Schamoni ab. 1974 führte er neben Helmut Dietl bei drei Folgen der Mini-Serie "Münchner Geschichten" Regie.
1977/78 realisierte Vesely "Der kurze Brief zum langen Abschied" (TV) nach einer Erzählung von Peter Handke, mit Geraldine Chaplin in der Hauptrolle. Aber auch dieser blieb hinter den Erwartungen zurück, ebenso wie die Künstlerbiografie "Egon Schiele, enfer et passion" (1979/80) mit Mathieu Carriére und Christine Kaufmann.
Der Spielfilm "Plaza Réal" (1988) wurde seine letzte Regiearbeit. Am 13. Juli 2002 starb Herbert Vesely in München.