Der Graf von Luxemburg

BR Deutschland 1957 Spielfilm

Inhalt

Aufgrund seines ausschweifenden und kostspieligen Lebenswandels sieht sich der junge Graf von Luxemburg mit der Pfändung des Inventars seines Schlosses sowie seiner bevorstehenden Verhaftung konfrontiert. Er flüchtet sich zu Freunden aus dem Künstlermilieu, die ihn als Maler verkleiden und ihm den Namen René Duval geben. Als der falsche René die Revue-Sängerin Adèle vor den Beleidigungen eines Droschkenkutschers schützt, zeigt sich diese erkenntlich und gibt ihm den Auftrag, sie zu porträtieren. Er nimmt an und mit Hilfe eines Tricks – er täuscht nur vor sie zu malen, während der Maler Brissard sie hinter einem Vorhang versteckt porträtiert – gelingt es ihm, das gewünschte Bild zu erstellen. Während der Sitzungen verlieben sich Adèle und René ineinander, sie ist allerdings schon dem älteren Fürsten Basil versprochen. Dieser jedoch hat eigene Sorgen: das Testament seines Vaters sieht vor, dass er enterbt wird, heiratet er nicht seine Jugendliebe, die Gräfin von Luxemburg...

 

Kommentare

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Falk Schwarz
Ach, wie war es doch vordem...
Wie fröhlich und bunt war die filmische Operettenwelt der fünfziger Jahre! Hier sind farbenprächtige Kostüme zu sehen, eine herrliche Stadt am Meer (Piran an der slowenischen, damals noch jugoslawischen Küste), Volkstanzgruppen, bildhübsche Kessler-Zwillinge, die die Beine schwingen, gut sitzende Fräcke, lachende Gesichter, säuselnde Geigen! Was will man mehr? Doch wer das Vergrößerungsglas ansetzt, sieht anderes. Wurde jede Logik und Wahrscheinlichkeit der Handlung den 500 aufwändigen Kostümen geopfert, weil kein Geld mehr da war, um einen Drehbuchautor von Format für diese Verfilmung zu engagieren? Die Darsteller müssen Dialoge aufsagen, die nichts austragen und vergessen sind, im Moment indem sie ausgesprochen werden. Oder reicht es, als Handlungsfaden zwei Clowns mit Bowlerhut immer wieder auftreten zu lassen, die von dem pleite gegangenen Grafen die Schulden eintreiben sollen? Wirken Hugo Lindinger und Herbert Weissbach komisch? Oder lustig? Muss es wirklich sein, dass der ernsthafte Schauspieler Gustav Knuth plötzlich den Mund öffnet und ohne jede Vorankündigung zu singen anfängt? Und jeder sieht: er singt nicht selber. Wie war das noch - Lippensynchronität? Natürlich sieht Renate Holm hübsch und elegant aus, wenn sie im langen gelben Kleid an einem Vormittag in eine Künstlerbude schwebt - was allerdings auch puppig wirkt. Warum wohl Regisseur Werner Jacobs das Buffopaar Gunther Philipp und Germaine Damar besetzt hat? Dass sie Lacher auf sich ziehen würden - nur weil sie populär waren? Philipp hopst herum wie ein Gummiball, Damar tanzt wie immer artistisch und anmutig. Aber wenn sie nicht tanzt, vergisst das Dialogbuch sie. Und der Kameramann! Entweder vertraute er den Maskenbildern nicht, die die Gesichter auf das Farbverfahren hin schminken sollten, oder er war skeptisch, ob das Eastmancolorverfahren Hauttöne richtig abbilden würde. Großaufnahmen gibt es keine. Geküsst wird aus halb naher Einstellung, mehr traut die Kamera sich nicht zu. Wo ist der dreidimensional ausgeleuchtete Hintergrund der Szenen, für die der Mann berühmt war? Und warum stellt er seine Kamera einfach hin und lässt die anderen daran vorbeitanzen? Leider singt auch niemand jene Ohrwürmer, die dem Komponisten Franz Léhar nicht eingefallen sind. Dafür nerven die frech-lauten Bläser des RIAS-Tanzorchesters. Bleibt der Hauptdarsteller Gerhard Riedmann. Er schlägt sich erstaunlich souverän und selbstbewusst durch den Dschungel der Unwahrscheinlichkeiten. In Rollen schlüpfen - das konnte er.

Credits

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Standfotos

Kostüme

Choreografie

Musik-Bearbeitung

Musikalische Vorlage

Musikalische Leitung

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 25.09.1957 - November 1957: Anazzia, Porte Rosa (Dalmatien); CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2472 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.12.1957, 15930, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1957, Stuttgart, Universum

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Graf von Luxemburg

Fassungen

Original

Länge:
2472 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.12.1957, 15930, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1957, Stuttgart, Universum