Ein Käfer gibt Vollgas
Ein Käfer gibt Vollgas
Er, film-dienst, Nr. 01, 09.01.1973
Die Konsumenten sind in bezug auf Werbung an Primitivität gewöhnt – besonders im Kino (Langnese-Werbespots). Wen wundert"s da, daß das Volkswagenwerk und eine Zigarettenfirma (Marlborough) die ungemein dümmliche Geschichte nicht der Werbewirksamkeit für abträglich halten. Die deutsche Filmwirtschaft jedoch täte gut daran, sich ihrer Image-Verschlechterung durch solche Filme bewußt zu werden, anderenfalls wird sie aus ihrer permanenten (und wie dieser Film wiederum beweist), weitgehend auch selbstverschuldeten Krise nie herauskommen. Über das Niveau dieses angeblichen Lustspiels kann man nicht mehr diskutieren. Der "Wunderkäfer" und Hans-Joachim Fuchsberger sind die Hauptfiguren zweier Geschichtchen, die mühsam miteinander verbunden werden. Es geht um Druckplatten für Falschgeld. Die Zentrale der Gangster liegt in Lissabon. Agent Fuchsberger als angeblicher Ganove versucht, den Boß der Gruppe, einen Marchese, zu überführen. Mit Hilfe des Wundergefährts "Dudu" und dessen Herrn Jimmy Bondy kann er alle Schwierigkeiten ausräumen. Der "Käfer" erweist sich nämlich als ebenso geschickter wie brutaler Helfer, der mit Vergnügen Boxhiebe austeilt u. ä.. Daß es dabei weder blaue Augen, Beulen noch Wunden gibt, läßt auf parodistische Absichten schließen, ebenso der Name Jimmy Bondy und die Einführung zweier US-Gangster. Doch der Film beweist nichts anderes als den totalen Mangel an Einsicht in die Kino-Situation und die wirklichen Bedürfnisse des Publikums: Verblödung ist jedenfalls keines!