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Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park gehört zu den imposantesten Gedenkstätten, die in Berlin an den 2. Weltkrieg erinnern. Alljährlich am 9. Mai, dem Tag des Sieges der Roten Armee über das Naziregime, wird die Anlage zur Kulisse einer riesigen Menschenansammlung.
Der Film dokumentiert das Geschehen vom frühen Morgen, wenn eine kleine Besuchergruppe Einzug hält, mit ihren Hunden, die ein Wägelchen mit einem Stalin-Porträt ziehen, bis zum Abend, wenn die letzten patriotischen Lieder gesungen, die Selfies mit Fahnen verschickt, der Wodka getrunken, die Ansprachen verklungen sind. Die Kamera ist stets mittendrin, beflügelt und angetrieben von einer Atmosphäre, in der sich Stolz und Nachdenklichkeit, Patriotismus und Geltungsbedürfnis, Scham und Berliner Schaulustigkeit mischen. Als Zuschauer wird man gewahr, wie sich das Treiben der Jüngeren und Älteren, von Frauen in Trachten und Männern in Uniformen choreografiert: Das Ehrenmal entfaltet an diesem Datum seine Macht als kinematografischer Magnet, der sichtbar macht, wie unendlich viele Lebenslinien sich auch 72 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs in Berlin und weit darüber hinaus von genau hier aus kreuzen und definieren.
Quelle: 68. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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