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Alle Fotos (8)Biografie
Alina Serban wurde am 29. Oktober 1987 in Bukarest, Rumänien, geboren. Als sie acht Jahre alt war, verloren ihre Eltern, rumänische Roma, ihr Zuhause und die Familie zog notgedrungen zur Großfamilie des Vaters. Einige Jahre später kam Serbans Mutter ins Gefängnis; ab diesem Zeitpunkt wuchs Alina Serban in einem Kinderheim auf. Als erstes Mitglied ihrer Familie erhielt sie einen Schulabschluss, gefolgt von einem Studium an der Caragiale Academy of Theatrical Arts and Cinematography in Bukarest (2006-2009). Die Tagebücher ihrer Jugendjahre dienten ihr während des Studiums als Vorlage für die tragikomischen Ein-Personen-Stücke "Slumdog Roma" und "Two weeks, maximum one month, maybe six years", mit denen sie 2009 und 2010 beim Internationalen Romani-Kunstfestival in Bukarest auftrat. Auch ihr Debüt vor der Kamera gab Serban als Studentin, mit einer tragenden Rolle in der britischen Abenteuerserie "The Last Enemy", an der Seite von Benedict Cumberbatch.
Von 2011 bis 2012 absolvierte sie als Stipendiatin ein Masterprogramm an der Royal Academy of Dramatic Arts in London. 2012 erhielt sie von der rumänischen Botschaft die Auszeichnung als "Best Romanian Student in the UK".
In den folgenden Jahren schrieb Serban drei viel beachtete und preisgekrönte Theaterstücke, die sich mit verschiedenen Aspekten der Roma-Historie befassen: "I Declare at My Own Risk" (2012, basierend auf "Slumdog Roma"), "Home" (2013) und "The Great Shame" (2016), über das lange tabuisierte Thema der Roma-Versklavung in Rumänien. 2016 veröffentlichte sie zudem die erste Sammlung von Roma-Märchen in Rumänien, basierend auf Erzählungen einer ihrer Tanten. Für ihr vielfältiges Engagement für die Roma-Kultur erhielt Serban unter anderem den Roma of the Year Award des National Centre of Roma Culture in Romania.
Neben der Theaterarbeit wirkte Alina Serban ab 2015 in mehreren Kurzfilmen und Fernsehproduktionen mit. Ihre erste Kinohauptrolle hatte sie als alleinerziehende Roma in der belgischen Produktion "Seule à mon mariage" (2018), die vor dem Kinostart auf mehreren Festivals lief. Für ihrer Hauptrolle als alleinerziehende Mutter und Boxerin in Hüseyin Tabaks "Gipsy Queen" (DE/AT 2019) wurde sie als Beste Darstellerin beim Tallinn Black Nights Film Festival ausgezeichnet und erhielt eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2020.