Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Sophia
- Johnny
- Avram
- Sozialarbeiter Greg
- Türkischer Wortführer
- Müller
- Wachmann
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Continuity
Drehbuch
Kamera
Standfotos
Licht
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Innenrequisite
Kostüme
Schnitt
Ton
Stunt-Koordination
Casting
Musik
Darsteller
- Sophia
- Johnny
- Avram
- Sozialarbeiter Greg
- Türkischer Wortführer
- Müller
- Wachmann
Produktionsfirma
hergestellt von
Produzent
Redaktion
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Geschäftsführung
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Aufführung (DE): 07.10.2017, Hamburg, Filmfest
Titel
- Originaltitel (DE) Eine Braut kommt selten allein
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:
Aufführung (DE): 07.10.2017, Hamburg, Filmfest
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Johnny hängt den größten Teil des Tages ab. Als er, auf einer Parkbank sitzend, Zeuge einer handfesten Auseinandersetzung wird, haut er den schmächtigen Avram (Rauand Taleb) im wahren Wortsinn heraus. Beide lecken ihre Wunden in Johnnys unwirtlich-leerer Wohnung. Anderntags steht eine verschleierte Prinzessin in knallrotem Brautkleid auf der Matte: Sophia (Michelle Barthel), Avrams Schwester, ist angeblich vor der Zwangsheirat aus einem serbischen Dorf geflohen. Sie spricht kein Deutsch, ist ihm eigentlich viel zu jung und entstammt als Romni einem völlig anderen Kulturkreis - und doch werden die beiden ein Paar.
Als Sophia über Heimweh klagt, ist Johnny bereit, ihre Eltern aus Belgrad einzuladen. Doch es kommen nicht nur Mama Aishe (Idil Üner) und Papa Ramadan (Nedjo Osman) zu Besuch, sondern auch die ganze Großfamilie einschließlich des Oberhauptes, Sophias Großonkel (Kalias Mahadevan). Die Onkel und Tanten, Nichten und Neffen, Cousins und Cousinen richten sich in den bis dahin unbehausten vier Wänden ein. Und seit Johnny die Mär verbreitet hat, seine Untermieter seinen aus dem kriegszerstörten Aleppo geflohene Syrer, spenden nicht nur der Sozialarbeiter Greg (Stephan Grossmann), sondern auch die offenherzige Nachbarin (Jule Böwe) Klamotten, Spielsachen und Lebensmittel.
Selbst Katja, von der begeisterten Tochter angesteckt, überzeugt sich persönlich von der Gastfreundschaft der angeblichen Syrer, die ihr Noch-Gatte vor der Abschiebung bewahren will. Ja, sie scheint sich neu zu verlieben in einen Mann, der ihr mit seinem Engagement wie ausgewechselt vorkommt. Als die Ausländerbehörde Wind von der wahren Identität der serbischen Roma-Familie, die sich offenbar bereits seit Jahren illegal in Deutschland aufhält, bekommen hat, rückt die Polizei an. Mit Hilfe seines Freundes Gerd will Johnny deren im Grunde menschenfreundlichen Einsatzleiter Müller (Uwe Preuss) linken: die Großfamilie soll zusammen mit der renommierten Akkordeon-Künstlerin Cathrin Pfeifer auftreten (gedreht wurde in der angesagten Prenzlberger „Wabe“) und im Gewühl der Fans untertauchen...
Die Tragikomödie „Eine Braut kommt selten allein“, uraufgeführt am 7. Oktober 2017 auf dem Filmfest Hamburg und erstausgestrahlt am 6. Dezember 2017 im „Ersten“, verschmilzt auf launig-humorvolle, wenn auch nicht ganz klischeefreie Weise Dichtung und Wahrheit, Übertreibung und Auslegung. Wobei so manche Klischees bewusst ins Gegenteil verkehrt werden, was auch bei der Besetzung der Protagonistenrollen zum Ausdruck kommt: Die Remscheiderin Michelle Barthel spielt die Romni Sophia und der Rapper Paul „Sido“ Würdig, Sohn einer Sintiza und eines Ost-Berliners, den biodeutschen Loser Johnny. Die 1971 in Istanbul geborene Hamburger Regisseurin Buket Alakuş kennt die Locations aus eigener Anschauung: Sie absolvierte ein Kommunikations-Studium an der Berliner Hochschule für Bildende Künste, bevor sie an der Universität Hamburg beim Filmemacher Hark Bohm studierte.
Pitt Herrmann