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Die Türkei, heute. Die beiden Frauen Sehnaz und Elmas könnten auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein: Die Krankenhauspsychologin Sehnaz gibt sich modern und weltoffen; mit ihrem Mann, dem Architekten Cem, führt die Mittdreißigerin eine gleichberechtigte Beziehung. Aber der Schein trügt, denn Sehnaz ist unzufrieden und die Beziehung gerät zusehends in eine Krise. Dagegen ist das Leben der 18-jährigen Elmas deutlich traditionelleren Wertvorstellungen unterworfen. Sie wurde bereits als Kind verheiratet und der konservative, viel ältere Ehemann sieht sich als unangefochtenes Oberhaupt der Familie. Eines Tages treffen die beiden Frauen aufeinander, als Elmas ins Krankenhaus eingeliefert wird. Ihr Mann ist durch ein Unglück ums Leben gekommen. Weil die Polizei sie aber des Mordes verdächtigt, soll Sehnaz ein psychologisches Gutachten erstellen. In den Gesprächen zeigt sich, dass die beiden Frauen mehr gemeinsam haben, als es scheint.
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Die parallel erzählte Geschichte von Chenaz und Cem zerbricht eigenartigerweise etwas aufgesetzt. Die junge Therapeutin geht mit einem Kollegen (Okan Yalabik) ins Bett, der Streit mit Cem inklusive Schlägerei wirkt etwas plötzlich wie vom Zaun gebrochen. Ihr schien es doch an nichts zu fehlen. Steht das für das neue, moderne Selbstbewusstsein der türkischen Frau? Sie ist gebildet, unabhängig, pflegt einen amerikanischen Lebensstil? Am Ende vergießt Chenaz aber Tränen darüber!? Oder bewahrheitet sich hier für Regisseurin Ustaoglu die alte Volksweisheit: ‘Wenn’s dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis.‘
Trotz dieser Unstimmigkeiten und offenen Lücken wird hier ein Blick auf die türkische Gesellschaft geworfen mit zwei ganz unterschiedlichen Beispielen, die aufeinandertreffen und implodieren. Interessant. Bleibt nur die Frage nach dem Titel!?
Wer googlt versinkt in Beispielen aus der Musik oder der Malerei. Hilfreich ist das auch nicht. Eventuell könnte Ustaoglu mit dem Titel meinen, dass die beiden Frauen eine Zone des Halbdunkels durchleben. Die eine freiwillig, die andere notgedrungen.