Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Greta Chameni
- Benjamin Mahler
- Stefanie Wagner
- Adrian Schöne
- Christoph Größner
- Katharina
- Jörg
- Anna
- Manuel
- Michael
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Szenenbild
Kostüme
Schnitt
Ton
Darsteller
- Greta Chameni
- Benjamin Mahler
- Stefanie Wagner
- Adrian Schöne
- Christoph Größner
- Katharina
- Jörg
- Anna
- Manuel
- Michael
- Ärztin
- Gretas Freund
- Marco
Produktionsfirma
Produzent
Redaktion
Dreharbeiten
- 24.02.2015 - 27.03.2015: Köln
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 26.06.2016, München, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 28.03.2017, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Über Barbarossaplatz
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:
Uraufführung (DE): 26.06.2016, München, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 28.03.2017, ARD
Auszeichnungen
FernsehfilmFestival Baden-Baden 2017
- Darstellerpreis
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Wobei dieser Benjamin Mahler auch sein Psycho-Päckchen zu tragen hat: Nach dem Tod seines Vaters hat er sich ganz in dessen offenbar gänzlich unveränderter Wohnung eingerichtet, denkt in dessen Arbeitszimmer über den Sinn des Lebens nach, führt Papas Hund Gassi und setzt dessen Verhältnis mit der attraktiven Katharina einfach fort: man verabredet sich ganz zwanglos ohne eine feste Terminierung in der Bar eines Hotels, in der Katharina schon 'mal in die Klaviertasten greift und sich ganz gern von Männern aushalten lässt.
Nach dem Selbstmord ihres Gatten sucht die Psychologin Greta Chameni bei seinem und ihrem ehemaligen Lehranalytiker Rat: Obwohl sie schon seit geraumer Zeit einen Freund hat, ja sich derzeit den unverhohlenen Nachstellungen ihres laufend Rolf-Dieter Brinkmann zitierenden Praxiskollegen Adrian Schöne ausgesetzt sieht, ist Greta völlig aus dem seelischen Gleichgewicht geraten. Denn neben eigenen Fällen wie dem hoffnungslosen des Christoph Größner muss sie sich nun auch mit den Patienten des Verstorbenen herumschlagen. Was im Fall von Stefanie Wagner wörtlich zu nehmen ist: Die junge, labile, sexsüchtige Frau holt sich kurzzeitig Befriedigung in Hotelabsteigen oder Bahnhofsklos, um sich dann selbst zu verstümmeln. Und bei Greta auf der Matte zu stehen – vornehmlich nach Mitternacht. Stefanie kann rabiat-handgreiflich werden, wenn sie meint, nicht die ihr zustehende Zuwendung zu bekommen – die den normalen Rahmen einer psychologischen Betreuung sprengt.
Gretas Hilflosigkeit überrascht Benjamin Mahler, der offenbar während seiner Hochschultätigkeit an eine durchaus einvernehmliche Affäre mit seiner damaligen Studentin gedacht hat. Er scheint zu wissen, was Greta nur ahnt, bevor es zur Gewissheit wird: die stark stimmungsabhängige Stefanie war nicht nur die Patientin, sondern auch die Geliebte ihres Gatten. Was diesen erpressbar gemacht hat, weshalb er offenbar nur die Selbsttötung aus Ausweg sah. Mahler sieht sich in der Pflicht, seine selbstgewählte Isolation aufzugeben...
„War das geil? Das war geil. Einfach geil“: Es sind offenbar die ausführlich gezeigten Sexszenen mit Franziska Hartmann, Oleg Zhukov und Jonas Baeck, die die Kölner Programmverantwortlichen dazu veranlassten, „Über Barbarossaplatz“ um 22.45 Uhr in der ARD erstauszustrahlen. Am 28. November 2017 lief der Pilotfilm dann aber um 20.15 Uhr auf 3-Sat im Rahmen des Zuschauerpreis-Wettbewerbs. Die Kritik war sich nach der Uraufführung beim Filmfest München einig: ein ungemein intensiver Film „ohne Seelenschalldämmung“ (Claudia Tieschky in der „Süddeutschen Zeitung“) mit einer herausragenden Bibiana Beglau als zwar toughe, im Auto Wasserpfeife rauchende und die Asche ihres Gatten von einer Autofähre aus frech am hellen Tage im Rhein verstreuende, aber nicht wirklich lustige Witwe. Die 45-Jährige, einst unter Anna Badora Düsseldorfer Ensemble-Star, hatte in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ einen sensationellen Erfolg am Residenztheater München. Zusammen mit Franziska Hartmann und Joachim Król nahm sie beim Fernsehfilm-Festival Baden-Baden 2017 den Darstellerpreis entgegen.
„Über Barbarossaplatz“ ist der Pilotfilm einer geplanten Serie, die nach dem tragischen Tod Dieter Pfaffs als Nachfolger von „Bloch“ konzipiert wurde. Gebhard Henke hat im ARD-Presseheft nicht zu viel versprochen: Kameramann Hubert Schick zeigt in für die Prime-Time allzu drastischen Bildern den Menschen „als sexuelles Wesen mit all seinen Abgründen.“ Eine zweite, ebenfalls in sich abgeschlossene Folge, wurde von Christina Ebelt entwickelt, mit der Regisseur Jan Bonny bereits bei „Gegenüber“ zusammengearbeitet hat.
Pitt Herrmann