Inhalt
Wenn Karate-Champion Andreas Marquardt über sich nachdenkt, überkommt ihn Bitternis: "Ich habe keine Gefühle zugelassen. Ich war ein eiskalter Typ, ein Block, mir war alles scheißegal." Als er zwei Jahre alt war, übergoss ihn sein Vater mit Wasser und stellte ihn bei Minustemperaturen auf den Balkon. Ein anderes Mal zerquetschte er ihm die Hand. Mit Sechs begann die Mutter, ihn zu verführen: "Dein Schwanz gehört mir, Freundchen." Später wurde Andreas Zuhälter, verdiente Millionen. Bis er in den Knast kam. Nur Marion hielt zu ihm, die Schöne, die für ihn auf den Strich ging und ihm Mut machte ...
In einer Mischung von Interviews und nachinszenierten Szenen aus der Autobiografie von Andreas Marquardt beschreibt Rosa von Praunheim ein Leben, das aus Demütigung und Angst in Verachtung, Selbsthass und Brutalität umschlägt. Gedreht in stilisierten Kulissen, deren Fototapeten die Atmosphäre des alten West-Berlin wieder erstehen lassen, entsteht ein erschütternder Einblick in die existenziellen Verletzungen einer Seele durch familiäre Gewalt und die verzweifelte Gegenwehr. Kann es gelingen, den Teufelskreis zu durchbrechen? Und wie geht Andreas Marquardt heute mit diesen Erfahrungen um?
Quelle: 65. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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