Internationale Stummfilmtage eröffnen neue Spielzeit des Filmmuseums München

Mit dem frisch restaurierten deutschen Stummfilmserial "Homunculus" (1916) von Otto Rippert eröffnet das Filmmuseum München am Donnerstag, 4. September 2014 um 19.00 Uhr seine neue Spielzeit im Rahmen der "Internationalen Stummfilmtage".

An neun Abenden werden Raritäten und Klassiker aus Deutschland, China, Österreich, Schweden, Großbritannien, der CSSR und den USA gezeigt, die die Vielfältigkeit und hohe Qualität des Stummfilmschaffens dokumentieren. Die Musiker Joachim Bärenz, Günter A. Buchwald, Christian Roderburg und Richard Siedhoff begleiten die Filme live im Kino.

Auftakt und Höhepunkt ist die sechsteilige Serie "Homunculus", in der ein künstlich geschaffener Mensch vergeblich Liebe sucht und voller Hass Zerstörung über die Welt bringt. Der Film, dessen sechs Teile vom Filmmuseum München rekonstruiert wurden, zählt zu den großen Werken des deutschen Stummfilms und wird hier erstmals präsentiert.

Gleich zwei Filme des Programms stammen aus China: "Das Blut der Liebe" (1932), ein Melodram über eine Bauernfamilie, die sich dagegen wehrt, dass die hübsche Tochter zu einer Konkubine wird (5.9. um 18.30 Uhr) und "Die Göttin" (1934), ein Meisterwerk des chinesischen Stummfilms über die tragische Geschichte einer alleinerziehenden Mutter, die sich in der Großstadt prostituiert, um für ihren Sohn sorgen zu können (7.9. um 18.30 Uhr). Auch ein früher Hitchcock-Film ist wieder im Programm, "The Lodger" (1927), ein Kriminalfilm um eine Mordserie in London, bei der bevorzugt Frauen mit blonden Locken zum Opfer werden (7.9. um 21.00 Uhr).

Komödien bieten Leo McCarey mit seinem Star Max Davidson in "Flaming Fathers" (1927) über einen besorgten Vater auf einem Familienausflug und Buster Keaton mit "Battling Butler" (1926), in dem er einen verwöhnten Millionär spielt, der sich seiner neuen Liebe wegen als Boxweltmeister ausgibt (6.9. um 21.00 Uhr). Mit "Monte Carlo" (1930) wird Ernst Lubitschs in Hollywood gedrehter zweiter Tonfilm gezeigt, der in Europa vor allem der Lieder wegen nur als stumme Fassung lief. Lubitsch inszenierte ein frivoles Musical um eine schöne Gräfin, die vor einer arrangierten Hochzeit flieht und ihr letztes Geld im Casino verspielt.

Quelle und weitere Informationen: www.muenchner-stadtmuseum.de/film