Start für "B3 Biennale des bewegten Bildes"

Das Festival "B3 Biennale des bewegten Bildes" versammelt vom 30. Oktober bis zum 3. November 2013 in Frankfurt über 100 Künstler, Filmemacher, Designer, Internetspezialisten, Social-Media-Aktivisten, Gamesentwickler und Wissenschaftler, um über die Chancen und Möglichkeiten des bewegten Bildes zu sprechen.

Zentrales Leitmotiv der B3 ist dabei "Expanded Narration. Das neue Erzählen". Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen in den Themenfeldern Serien, Games, Immersion, Transmedia, Kino, Kunst und Wissenschaft.

Ein zentraler Fokus der B3 liegt auf TV-Serienproduktionen. Als Partner des Festivals unterstützt Sky Deutschland diesen Programmschwerpunkt mit Top-Deutschlandpremieren aus seinem vielfältigen Programmangebot. Als Highlights warten auf den B3-Besucher unter anderem Episoden der historischen Polizeiserie "Copper - Justice is brutal" (u.a. mit Franka Potente), der Politik-Satire "Veep - Die Vizepräsidentin" mit Emmy-Gewinnerin Julia Louis-Dreyfus und der historischen Serie "The White Queen".

Der berühmte Theaterregisseur Robert Wilson (USA) wird bei der "B3 Biennale des bewegten Bildes" einen Einblick in sein Schaffen geben. Mit Inszenierungen wie "The Black Rider", "Einstein on the Beach" oder "Deafman Glance" hat Wilson die Formensprache des Theaters auf erstaunliche Weise erweitert. Neben seinen Theaterarbeiten ist Wilson als Maler, Zeichner und Designer tätig. Schon früh hat Wilson dabei die klassischen Grenzen der Theaterarbeit hinter sich gelassen, hat spektakuläres Lichtdesign, Videokunst und Livemusik in seinen Stücken großen Raum gegeben. In seinem Vortrag "1 Have you been here before – 2 No this is the first time" wird der legendäre Regisseur wichtige Meilensteine seiner Arbeit präsentieren und sich den Fragen des Publikums stellen.

Für seinen jüngsten Film "The Attack" wurde der libanesische Filmemacher Ziad Doueiri gerade mit dem Preis der Frankfurter Buchmesse für die beste internationale Literaturverfilmung ausgezeichnet. Der Streifen ist eine Adaption des Romans "Die Attentäterin" des algerischen Autors Yasmina Khadra und thematisiert den arabisch-israelischen Konflikt. Die Arabische Liga hat den Film "The Attack" auf den Index gesetzt.

"Fulldome" heißt eine neue Dimension des Filmerlebens. Dabei verlässt der Film das konventionelle Format der rechteckigen Leinwand und erstreckt sich über den ganzen Raum: Die Projektion ringsum in eine 360° Kuppel ermöglicht den Betrachtenden das Eintauchen – die Immersion – in die Bildwelten. Wir blicken nicht auf Bilder, sondern befinden uns in ihrer Mitte, so wie im realen Leben auch. Das neue Medium, bisher eher aus dem Kontext von Wissenschaftserlebnisfilmen für Planetarien bekannt, wird gegenwärtig intensiv von Film- und Videokünstlern weltweit erforscht. Begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die von innovativen narrativen Spielfilmen bis zu experimentellen Installationen reichen, versammelt sich jedes Jahr die internationale Szene zum "FullDome-Festival" in Jena. Die B3 Biennale präsentiert erstmals in Frankfurt eine Auswahl hochkarätiger künstlerischer Fulldome-Filme aus Kanada, den USA, Australien, England, Spanien und Deutschland und diskutiert mit vielen anwesenden Filmemacherinnen und Filmemachern die Möglichkeiten des neuen Mediums.

Kitsch gegen Krieg: "The Enclave" des irischen Fotografen und Videokünstlers ist eine überwältigende multimediale Installation in Zusammenarbeit mit Trevor Tweeten (16 mm Cinematography) und Ben Frost (Sounddesign). Auf mehreren Bildschirmen in eindringlichen Bildern über Krieg, Plünderungen, sexuelle Gewalt in dem krisengeschüttelten afrikanischen Land. Für seine Aufnahmen nutzte Mosse einer für die militärische Luftaufklärung entwickelten Infrarot-Technik, die Grüntöne in ein psychedelisch leuchtendes Rot – "kitschiges" verwandelt. Mosse dazu: "Diese Idee, das Unsichtbare sichtbar zu machen, hat mich fasziniert. Ich nutze diesen Film, um den unsichtbaren Konflikt, die vergessene Katastrophe sichtbar zu machen".

Mit einer Deutschlandpremiere bereichert die renommierte Videokünstlerin und Fotografin Julika Rudelius die B3. In ihrer brandneuen Videoarbeit "And I for no woman, 2013" treffen Schönheit, Kunst, Shakespeare und Feminismus aufeinander. Die in Amsterdam und New York lebende Künstlerin (geb. 1968 in Köln) untersucht mittels Video und Fotografie Aspekte des menschlichen Verhaltens. Ihr Blick richtet sich dabei vor allem auf kommunikative Codes, auf Mimik, Gestik, geschlechterspezifisch und kulturell geprägte Verhaltensmuster.
Seit 1. Oktober 2013 ist Julika Rudelius für drei Jahre Gastprofessorin an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach, ermöglicht durch die Friederichs Stiftung Frankfurt.

Feinste Fernsehkost aus Norwegen servieren Anders Tangen und Øystein Karlsen. Gemeinsam haben sie den Serienhit "DAG" produziert, die erste norwegische Fernsehserie überhaupt, die in die Vereinigten Staaten verkauft wurde. "DAG", geschrieben von Øystein Karlsen, lebt von seinem absurden Humor, erzählt von einem Paartherapeuten, der eigentlich nur ein Ziel verfolgt: Menschen zum Alleinsein bringen. Das nächste Projekt von Anders Tangen ist nicht minder spannend: Er wird die kommenden Staffeln der Serie "Lilyhammer" mit dem Darsteller Steven Van Zandt ("The Sopranos") produzieren. Plot ist hier das Schicksal eines New Yorker Mafiosi, der im Rahmen des Zeugenschutzprogramms im norwegischen Kleinstädtchen Lillehammer - 27.000 Einwohner - landet. "Lilyhammer" ist die erste Eigenproduktion des US-amerikanischen Video-on-Demand-Anbieters Netflix. Für B3 stellen Tangen und Karlsen ein Screening zusammen, das einen Einblick in die besondere norwegische Fernsehwelt liefert.

Sind Games sind längst die besseren Filme und der nächste logische Schritt in der Evolution des Films? Dieser These stellen sich in Frankfurt maßgebliche Vertreter der Branche. Angekündigt haben sich u.a. die britische Games-Autorin und -Journalistin Rhianna Pratchett, der US-amerikanische Entwickler und Computerspiele-Pionier Don L. Daglow, Daedalic-Gründer Jan Müller-Michaelis, Games-Journalist Christoph Holowaty sowie die Künstlerin Evelyn Hribersek, die in ihren außergewöhnlichen Projekten Kunst, Musiktheater, Games und Augmented Reality-Technologien zusammenführt.

Über die B3 Biennale des bewegten Bildes:
Die B3 Biennale des bewegten Bildes erlebt in diesem Jahr ihre Premiere. Unter dem Leitmotiv "Expanded Narration. Das neue Erzählen" findet sie vom 30. Oktober bis zum 3. November 2013 an 25 verschiedenen Veranstaltungsorten in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ziel der Biennale ist es, interdisziplinär und genreübergreifend eine breit angelegte Allianz für das bewegte Bild zu schaffen. Veranstalter der B3 Biennale des bewegten Bildes ist die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach in Kooperation mit der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). Träger sind das Land Hessen mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) sowie die Stadt Frankfurt am Main.

Quelle: www.b3biennale.com