Deulig-Woche. 1923
Die Wochenschau befasst sich mit der Besetzung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets durch französische und belgische Soldaten. Zu sehen sind unter anderem Aufnahmen des Rhein-Herne-Kanals, den nationalistische Gruppen in dieser Zeit durch das Versenken von Lastkähnen sabotierten, um Kohlelieferungen nach Frankreich zu unterbinden. Die „Deulig-Woche“, ein Propagandainstrument deutscher Industrieller, kommentiert die Bilder in einem Zwischentitel hämisch als „vergebliche Versuche der Franzosen den Rhein-Herne-Kanal für Kohlentransporte freizulegen“. Außerdem zeigt die Wochenschau einige Zeitungsartikel, die die französische Besatzungspolitik und insbesondere die Inhaftierung von Direktoren der Krupp AG scharf verurteilen.
Wochenschauen waren in Deutschland nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zunächst kaum noch hergestellt worden. Allein die UFA produzierte weiterhin die seit 1914 erscheinende, der politischen Rechten nahestehenden „Messter-Woche“. 1919 übernahm die von deutschen Industriellen ins Leben gerufene Deutsche Lichtbild-Gesellschaft (Deulig) die „Messter-Woche“, um sie dann 1922 zugunsten einer eigenen Wochenschau, der „Deulig-Woche“, einzustellen. Die hier digitalisierte Kopie des Original-Nitro-Negativs ist nur unvollständig erhalten.