Rückblende und Dokureihe bei FILMZ



FILMZ, das Festival des deutschen Kinos, zeigt vom 26. bis 30. November nicht nur in seinem Langfilmwettbewerb aktuelle deutschsprachige Produktionen, sondern widmet sich in zwei zusätzlichen Filmreihen weiteren Aspekten des Filmschaffens. Die diesjährige Rückblende widmet sich dem Filmemacher Peter Schamoni mit zwei Spiel-, vier Dokumentar- sowie drei Kurzfilmen aus insgesamt fünf Jahrzehnten. Die Dokumentarfilmreihe zeigt vier lange und fünf kürzere Dokumentarfilme. Peter Schamoni sowie zahlreiche Gäste der Dokumentarfilmreihe werden bei FILMZ in Mainz anwesend sein.



"Mit dem diesjährigen Rückblende-Gast holt FILMZ erneut einen der herausragenden Filmemacher des zeitgenössischen deutschen Kinos nach Mainz. Damit setzen wir die Tradition fort, unserem Publikum einen Regisseur vorzustellen, der im Laufe seines Schaffens eine eigene Signatur, ein sofortiges Wiedererkennungsgefühl entwickelt und etabliert hat. Das schaffen nur ganz, ganz wenige. Wir sind darum umso stolzer, ein solches "Unikat mit Prägestempel" bei FILMZ willkommen heißen zu dürfen", erklärt Filipe Tavares von der FILMZ-Rückblendegruppe.

Ein Kennzeichen von Schamonis filmischem Schaffen sind seine Künstlerporträts, die sich in zahlreichen Filmbiographien und Dokumentationen ausdrücken. So zeigt FILMZ am Donnerstag "Frühlingssinfonie" (1983), in dem Herbert Grönemeyer und Nastassja Kinski als Robert und Clara Schumann zu sehen sind. Von Freitag bis Samstag wird Peter Schamoni selbst bei FILMZ anwesend sein. In einer Galavorstellung am Freitagabend läuft Schamonis jüngstes Werk "Botero – Geboren in Medellin" (2008), ein Dokumentarfilm über den kolumbianischen Maler und Bildhauer Fernando Botero. Außerdem werden von Schamoni die Filme "Max Ernst" (1991), sein Debüt-Langfilm "Schonzeit für Füchse" (1965) gezeigt, drei Kurzfilme und der halblange Dokumentarfilm "Hundertwassers Regentag" (1972, Oscarnominierung 1973) gezeigt. Abgerundet wird das Programm der Rückblende von einer Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag mit Peter Schamoni und weiteren Filmexperten.

Die Dokumentarfilmreihe zeigt insgesamt neun Filme, die aus der Rekordzahl von fast 130 Einreichungen ausgesucht wurden. "Tod, Wiedergeburt, Identitätswechsel, Arbeitslosigkeit, Liebe sind nur einige der diesjährigen Themen, die nachdenklich stimmen. Andererseits sollen Porträts schillernder Personen aber auch unser Publikum unterhalten und durchaus Spaß machen, ohne die nötige Ernsthaftigkeit zu verlieren", meint Ümit Uludag von der Dokumentarfilmgruppe.

"Ab heute bin ich Mark", der die Reihe am Donnerstagabend eröffnet, ist sogar eine Festival-Uraufführung. Regisseur Michael Adam wird mit zwei weiteren Gästen seines Teams anwesend sein. "Hochburg der Sünden" von Thomas Lauterbach über die Suche nach türkischen Laiendarstellerinnen für die Inszenierung der Tragödie "Medea" am Stuttgarter Staatstheater war zuvor lediglich auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival zu sehen, wo er die Goldene Taube gewann.

Außerdem laufen "Dietrichs Methode" über einen originellen Weg, mit Arbeitslosigkeit und Armut umzugehen, "Zwei halbe Leben sind kein Ganzes" über vier Kinder im Süden der Türkei, die sich für wiedergeboren halten. Jeweils der Regisseur wird bei den Filmen "Etwas Ich" (Konrad Kessler, über ein Popsternchen), "Schäfchen zählen" (Nico Sommer, über einen Schäfer) und "Clean up" (Sebastian Mez, über die technische Umsetzung von Hinrichtungen) anwesend sein.

Weitere Filme der Reihe sind "Wollis Paradies" von Gerd Kroske, der einen Hamburger Pornokino- und Puffbesitzer porträtiert, der inzwischen Dichter und Maler ist, und "Kinder. Wie die Zeit vergeht" von Thomas Heise, der das Leben einer Familie in Sachsen-Anhalt nach der Wende beschreibt.

Quelle und weitere Informationen:
www.filmz-mainz.de