Bundeskongress Kommunale Kinos erstellt Forderungskatalog für Digitalisierung



Unter dem Motto "Die Zukunft hat begonnen" kamen vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden rund 80 Kinomacher aus dem gesamten Bundesgebiet sowie weitere Fachleute und Vertreter der Politik und Filmförderung zusammen.



In Panels, Vorträgen und Workshops diskutierten sie Perspektiven und Chancen der kulturellen Kinoarbeit. Erst vor kurzem hatte der Bundesverband kommunale Filmarbeit, Veranstalter des Kongresses und Dachorganisation der Kommunalen Kinos, ein Neun-Punkte-Qualitätslabel für die kulturelle Kinoarbeit verabschiedet.

Zentrale Themen der dreitägigen Veranstaltung waren die zukünftige Archivierung des analogen und digitalen Filmerbes, finanzielle, technische und programmbezogene Aspekte der Digitalisierung sowie die Weiterentwicklung der Filmkunsttheater.

Am Ende des Kongresses stellten die Kommunalen Kinos einen Forderungskatalog für den Runden Tisch zur Digitalisierung auf, zu dem am nächsten Tag, dem 2. Juni, der BKM (Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien) nach Berlin eingeladen hatte. Darin heißt es u.a., dass die Kommunalen Kinos als eigene Kategorie mit rund 100 Kinos in den digitalen Roll-Out einzubeziehen sind und als so genannte Hybrid-Kinos ausgestattet werden müssen, um - gemäß ihrer öffentlichen Aufgabe - auch in Zukunft alle analogen und digitalen Formate präsentieren zu können. Aufgrund ihres Kultur- und Bildungsauftrages müsse ihnen beim Digitalisierungsprozess eine weitaus größere Unterstützung durch die öffentliche Hand zukommen als den rein gewerblichen Sälen. Denn sie sind u.a. die primären Präsentationsorte für den jungen unabhängigen (Nachwuchs-)Film, der schon jetzt hauptsächlich digital produziert wird.

Das Engagement des Verbandes hat sich bewährt: Der Runde Tisch beschloss tags darauf eine stärkere Beachtung des filmkulturellen Aspektes bei der Digitalisierung sowie die Förderung in strukturschwachen Regionen. Bei den anstehenden Treffen zwischen Verleihern und Kinobetreibern wird der Bundesverband kommunale Filmarbeit den Standpunkt der kulturellen Kinoarbeit weiterhin deutlich vertreten.

Der Kongress wurde gefördert vom BKM, der FFA und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Quelle und weitere Informationen:
www.kommunale-kinos.de