Berlinale Kamera 2011


Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen sie sich besonders verbunden fühlen und denen sie mit dieser Ehrung ihren Dank ausdrücken möchten.


Bei den 61. Internationalen Filmfestspielen Berlin werden die israelische Filmpionierin Lia van Leer, der scheidende ARTE-Präsident Jérôme Clément sowie die Berliner Programmkinomacher Franz und Rosemarie Stadler mit der Berlinale Kamera geehrt.

Bereits in den 50er Jahren entwickelte Lia van Leer eine ausgeprägte Leidenschaft für das internationale Kino. Zusammen mit ihrem Ehemann Wim rief sie mehrere Filmclubs ins Leben und gründete 1960 das Israel Film Archive. Es folgten die Haifa, Tel Aviv und Jerusalem Kinematheken und viele weitere Initiativen. 1984 gründete sie das Jerusalem Film Festival, dessen Vorsitz sie bis heute hat. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2004 den renommierten Israel Prize für ihr Lebenswerk und ihren Beitrag für die Gesellschaft und den Staat Israel. Lia van Leer war mehrfach zu Gast bei der Berlinale und übernahm 1995 den Vorsitz der Internationalen Jury. 2003 war sie beim ersten Berlinale Talent Campus Patin für die junge Initiative. Die Verleihung der Berlinale Kamera an Lia van Leer findet am 13. Februar 2011 um 11:00 Uhr im Kino International statt.

Als Gründer und langjähriger Präsident von ARTE prägte Jérôme Clément das Gesicht des deutsch-französischen Kultursenders. Nach seinem Studium an zwei Elite-Hochschulen war Clément seit 1980 für das französische Kulturministerium tätig und arbeitete später im engsten Umfeld von François Mitterand. 1989 wurde er zum Präsidenten des neugegründeten deutsch-französischen Fernsehsenders berufen und trug in seiner 20-jährigen Amtszeit entscheidend zum Erfolg des interkulturellen Projektes bei. Jérôme Clément, der sich auch als Buchautor einen Namen machte, wurde mit mehreren französischen Ritterorden und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Am 14. Februar 2011 um 17:30 Uhr wird Jérôme Clément auf dem ARTE-Empfang in der Akademie der Künste am Pariser Platz mit der Berlinale Kamera geehrt.

Fast vierzig Jahre leiteten Franz und Rosemarie Stadler das vielfach ausgezeichnete Programmkino filmkunst 66 in Berlin Charlottenburg. Im Jahre 1971 übernahm Franz Stadler das Zwei-Säle-Kino in der Bleibtreustraße und hat es durch seine anspruchsvolle Programmierung innerhalb kurzer Zeit als eine der wichtigsten Institutionen des Independent-Kinos in Berlin etabliert. Er hat zahlreiche Filmfestivals initiiert – mal nach Genres, mal nach Themen zusammengestellt – und wurde 1999 für seine Verdienste um das Kino mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Am 15. Februar 2011 wird Franz und Rosemarie Stadler die Berlinale Kamera überreicht.

Die Berlinale Kamera wird seit 2004 von dem Düsseldorfer Goldschmiedekünstler Georg Hornemann gestiftet. Seit der Berlinale 2008 hat die Trophäe ein neues Design. Sie besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Kamera nachempfunden. Viele der Silber- und Titanteile vom Schwenkkopf bis zum Stativ sind beweglich und goldschmiedekunstfertig zusammengefügt.

Quelle:
www.berlinale.de