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"Unser Aufruf richtet sich nicht nur an Juden. Wir nehmen alle bei uns auf, die in ihrem Heimatland keinen Platz mehr finden – die Vertriebenen und Verfolgten. In unserer Bewegung wird es keinerlei Diskriminierung geben. Wir werden Euch nicht nach Eurer Lebensgeschichte oder Eurer Aufenthaltsgenehmigung fragen, nicht Euren Flüchtlingsstatus überprüfen. Wir werden stark sein in unserer Schwäche." (JRMiP Manifest)
2007 initiierte Yael Bartana das Jewish Renaissance Movement in Poland (JRMiP), eine politische Bewegung, die zur Rückkehr von 3.300.000 Juden in das Land ihrer Vorfahren aufruft: "Wir wollen zurückkehren! Nicht nach Uganda, Argentinien oder Madagaskar. Nicht einmal nach Palästina. Nein, unser Sehnen gilt Polen, dem Land unserer Väter und Vorväter." (JRMiP Manifest) Das JRMiP soll darüber hinaus in einem größeren Kontext gelesen werden und unabhängig von der komplexen Polnisch-Jüdischen Beziehung als eine experimentelle Form kollektiver Psychotherapie gelesen werden, durch die nationale Dämonen geweckt und ans Tageslicht gebracht werden. Bartana hat mit und über die Bewegung Filme realisiert, "Mary Koszmary" ("Träume Alpträume") (2007), "Mur i Wieża" ("Mauer und Turm")(2009), sowie die Performance "We will be strong in our weakness" (2010), eine öffentliche Beschwörung des Geists der Bewegung durch Susanne Sachsse als Rivka. Seit seiner Gründung ist das JRMiP stetig gewachsen und hat zahlreiche Anhänger gefunden.
In einem nächsten Schritt lädt das JRMiP ausgewählte Gäste des Festivals – FilmemacherInnen, Künstler/innen und KritikerInnen – dazu ein, sich mit ihren Gedanken und Vorschlägen an diesem kollektiven Prozess zu beteiligen. Die Videointerviews, die dabei entstehen, werden im Kino präsentiert.
Quelle: 61. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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